Idylle in KölnWeiher wird zum Schwan-Hotspot, Grund zeigt die Cleverness der Tiere

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Schwäne haben sich am Ufer des Decksteiner Weihers im Kölner Grüngürtel gesammelt. 

Köln – Schwanensee. So müsste der Decksteiner Weiher im Kölner Grüngürtel dieser Tage heißen! Über 60 der imposanten Entenvögel haben sich dort zu einem mächtigen „Schwimm-In“ eingefunden. EXPRESS wollte wissen: Ist diese Zusammenrottung normal?

In Herbst und Winter stellt sich dieses Phänomen ein

Joachim Bauer, der stellvertretende Leiter des Kölner Grünflächenamtes, sagt: „Ja, irgendwie schon! Dieses Phänomen beobachten wir im Herbst und Winter schon seit einigen Jahren. in diesen Jahreszeiten wird der Decksteiner Weiher immer wieder zum Schwanen-Hotspot.“

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Zwei Schwäne starten durch: Schnappschuss vom Decksteiner Weiher in Köln.

Ungewöhnlich ist das Schauspiel dennoch: „Im Frühjahr verteidigt je ein Schwanenpaar sein Revier, verbeißt auch die Konkurrenz. Dann sieht dann man die einzelnen Paare an einem der Seen, ob am Lindenthaler Kanal, am Aachener Weiher oder am Weiher im Blücherpark. Dann wird gebrütet. Im Sommer beginnen dann Jungschwäne damit, sich ein eigenes Revier zu suchen“, berichtet Bauer.

Jungschwäne geben im Herbst ihren Revieranspruch auf

Im Herbst und Winter gäben die Jungschwäne ihren Revieranspruch aber auf, um sich an dem künstlich angelegten See im Grüngürtel zu versammeln. Und so sieht man junge Schwäne, deren Gefieder noch teilweise grau-braun gefärbt ist, einträchtig neben Altschwänen an den Uferböschungen des Weihers grasen.

Die andere Hälfte gründelt auf dem nur 1,50 Meter tiefen Wasser nach Grünpflanzen – ihrer bevorzugten Speise. Immer getreu dem Motto „Köpfchen ins Wasser ...“. Aus der Ferne meint man, kleine Segelschiffe auf der Wasseroberfläche zu sehen. Lesen Sie hier: Schwan verendet an menschlichen „Scheiß-egel-Verhalten“.

In der Gemeinschaft können die Schwäne überleben

Bauer glaubt, dass die Schwäne so agieren, weil sie wissen, dass die große Gemeinschaft das eigene Überleben sichere: „Ein einzelner Schwan kann in kalten Wintern nicht verhindern, dass die Wasseroberfläche zufriert. Eine solch große Gruppe schafft das spielend.“ Damit – und mit der Neigung der Kölner zum Schwänefüttern ist dann das Überleben gesichert.“

Auch die Kanada-Gänse rotten sich zusammen

Ein ähnliches Phänomen der Rudelbildung lässt sich auch im Rheinpark beobachten. Nur sind es hier nicht Schwäne, sondern Kanada-Gänse, die sich zusammenrotten.

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Kanada-Gänse sammeln sich im Kölner Rheinpark.

„Da hat diese eingewanderte Art ihre Nische gefunden“, sagt Bauer. Zuweilen bringt die Ansammlung der, wie der Name schon sagt, aus Kanada stammenden Gänse, auch Unschönes mit sich: „Wege und Wiesen sind dort bisweilen sehr zugeschissen“, formuliert es Bauer drastisch. Es gäbe auch immer mal wieder Beschwerden.