Der RSV Rath-Heumar hat einen jahrelangen Kampf hinter sich. Lange sah es düster aus für den Kölner Traditionsverein, nun freut sich der Club allerdings auf die Zukunft.
„Freuen uns total“Kölner Traditionsclub kann endlich aufatmen – städtische Hilfe nach jahrelangem Kampf?
Es war ein jahrelanger Kampf, der nun (vorerst) sein Ende zu finden scheint. Der Kölner Traditionsverein RSV Rath-Heumar darf sich aller Voraussicht nach auf einen neuen Kunstrasenplatz freuen. Der Aschenplatz an der Rather Burg befand sich bereits seit geraumer Zeit in einem maroden Zustand.
Nun soll an gleicher Stelle ein neuer Kunstrasen entstehen, das bestätigte Hans-Georg Offermann, der Vorstandsvorsitzende des Vereins, gegenüber EXPRESS.de. Allerdings handelt es sich dabei erstmal um ein Provisorium.
Kölner Fußballverein winkt 300.000-Euro-Zuschuss vom Sportamt
Die Mitglieder des Vereins waren in der jüngeren Vergangenheit immer wieder auf die Barrikaden gegangen. Es wurden mehrere Demonstrationen, unter anderem mit einem symbolischen RSV-Sarg oder vor dem Historischen Rathaus am Alter Markt, organisiert, bei denen junge wie ältere Vereinsmitglieder lautstark auf die prekäre Situation des Clubs aufmerksam machten.
Offenbar haben diese – für einen Amateurverein ungewöhnliche – Maßnahmen gefruchtet. Am Standort „An der Rather Burg“ soll bereits in wenigen Wochen mit den Bauarbeiten begonnen werden. Vom Sportamt der Stadt steht ein Zuschuss von 300.000 Euro im Raum, der am Donnerstag (20. Juni 2024) noch vom Sportausschuss und am Montag (24. Juni) noch vom Finanzausschuss bewilligt werden muss.
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„Wir können mit einer Abstimmung zu unseren Gunsten rechnen“, sagt Hans-Georg Offermann. Der Verein habe im Vorfeld bei den größten Fraktionen (CDU, SPD, FDP) ihre Bereitschaft für eine positive Abstimmung abgefragt.
„Die beschriebene Zeitschiene kann hinfällig werden, wenn ein Ausschussmitglied der anderen Parteien, z.B. Grüne oder Linke, nochmal Beratungsbedarf anmeldet. Dann geht die Sache nochmal zurück zu Sportamt. Dann würde die Entscheidung erst nach der Sommerpause, bestenfalls im September, gefällt. Das hoffen wir natürlich nicht, aber man sollte den Worst-Case-Fall auch immer im Hinterkopf halten“, sagt Offermann. Bei einer positiven Entscheidung hoffe der RSV auf einen Baubeginn im August.
Kölner Fußballclub bekommt neuen Platz – „freuen uns total“
Ursprünglich forcierte der RSV eine neue Anlage am Rather See, welcher auch schon länger in den Planungen steckt. Die Umsetzung konnte allerdings von politischer Seite, aufgrund von verschiedenen Ansätzen des Bebauungsplans, bislang nicht konkretisiert werden. Also bewilligte der Entwicklungsausschuss im September 2023 die provisorische Instandsetzung der alten Sportanlage.
Offermann sagt gegenüber EXPRESS.de: „Der Kunstrasen wird für acht bis zehn Jahre ausgelegt, dann soll der Umzug auf die neue Anlage am Rather See erfolgen. Aber wie wir wissen, können Provisorien in Köln ja auch mal deutlich länger Bestand haben.“
Neben dem Zuschuss vom Sportamt beteiligt sich auch die Kölner Entwicklungsgesellschaft (KEG) am neuen Untergrund in Rath-Heumar. Der Verein steuert eben einen Eigenanteil bei – die Gesamtkosten belaufen sich auf 675.131 Euro.
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Nach einer jahrelangen Zerreißprobe, bereits seit 2012 wurden von Vereinsseite erste Schritte für eine Zeit nach dem Ende des Pachtvertrags eingeleitet, schaut Hans-Georg Offermann endlich optimistischer in die Zukunft: „Wir freuen uns total, dass unser Weg jetzt erstmal geebnet ist. Man spürt auch einen gewissen Optimismus im Verein selbst. Nach jahrelangem Mitgliederschwund können wir für die neue Saison 13 Jugendmannschaften melden, in den vergangenen Jahren waren es nur zehn. Auch eine dritte Seniorenmannschaft kommt in der neuen Spielzeit dazu.“
Bis der erste Ball auf dem neuen grünen Untergrund in Rath-Heumar rollt, müssen die Mannschaften für die Umbaumaßnahmen auf andere Plätze für den Spiel- und Trainingsbetrieb ausweichen. „Da sind wir bereits in Gesprächen. Das ist natürlich nicht optimal, aber für zwei, drei Monate schaffen wir auch das“, sagt Offermann gegenüber EXPRESS.de.