Auf der viel befahrenen Venloer Straße in Köln-Ehrenfeld gilt nun eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h. Führt das zu Problemen?
Droht jetzt Chaos?Fahrradstreifen adé: Massive Veränderungen für die Venloer Straße
Auf dem Boden sind die Markierungen gelb durchgestrichen, die Ampeln sind mit schwarzen Blenden abgedeckt. Wer aktuell die Venloer Straße zwischen Ehrenfeldgürtel und Fuchsstraße entlangfährt, wird sich vielleicht wundern, was hier los ist. Die Antwort: „Mobilitätswende“.
Auf der viel befahrenen Straße in Ehrenfeld gilt ab jetzt Tempo 20. Auch deswegen sind unter anderem die Fahrradpiktogramme auf den Radfahrstreifen bereits durchgestrichen, die Fahrradschutzstreifen entfallen damit. Das könnte zu Chaos führen.
Venloer Straße in Köln: Führen neue Regelungen zu Chaos?
War auf der Straße bisher Auto- und Radverkehr durch den Schutzstreifen getrennt, dürfen jetzt alle durcheinander fahren. Hinzu kommen die Fußgängerinnen und Fußgänger, die ohne Ampeln praktisch überall die Straße überqueren können – und sicher auch werden. Gerade im Berufsverkehr könnte das gefährlich für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer werden.
Erstmal ist das alles nur eine Erprobungsphase für die neuen Regelungen – Verkehrsberuhigung und Einbahnstraße. Neben der neuen Geschwindigkeit gehören zur ersten Stufe des Versuchs die Umwandlung von 60 Kurzzeitparkplätzen in Fahrradabstellanlagen, Abstellflächen für Sharing-Systeme und Lastenräder sowie Räume für Außengastronomie oder Sitzelemente.
Aus den verbleibenden Kurzzeitparkflächen werden Ladezonen, die nachts von Anwohnerinnen und Anwohnern mit Bewohnerparkberechtigung genutzt werden können. Zweck: Verkehrsberuhigung und Erhöhung der Aufenthaltsqualität, heißt es im städtischen Beteiligungsportal „Meinung für Köln“.
In der zweiten Stufe soll dann die Einführung einer Einbahnstraßenregelung folgen. Diese ist für 2023 vorgesehen, soll in Fahrtrichtung Innenstadt zwischen Ehrenfeldgürtel und Piusstraße gelten. Viele Menschen aus Ehrenfeld sind für die Verkehrsberuhigung der Venloer.
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Kritikerinnen und Kritiker fürchten, dass es so mehr falsch geparkte Autos geben könne. Außerdem könne es zu neuen Gefahrenquellen für Sehbehinderte kommen, wenn zum Beispiel Menschen von Innen- zu Außenbereichen der Restaurants wechseln und die Außenbereiche ausreichend markiert werden.
Eine endgültige Regelung wird es aber sowieso erst nach der Versuchsphase geben. Dann werden auch die notwendigen Anpassungen markiert. Auch auf dem Abschnitt zwischen Ehrenfeldgürtel und Äußerer Kanalstraße sind zukünftig Tempo 20 und das Einrichten einer Einbahnstraße vorgesehen.