Wer viel Geld hat, spricht im Regelfall nicht darüber. Manche tun es aber doch. So auch der Kölner Thomas Bscher. Seine Aussagen zum Thema Vermögensverteilung in Deutschland polarisieren.
Aussage spaltet das NetzReichster Kölner polarisiert – „arrogant und herablassend“
Thomas Bscher hat Geld wie Heu. Innerhalb Deutschlands zählt der 71-Jährige zu den Superreichen. Laut eigener Aussage könnte er dank seines Vermögens von mehreren Hundert Millionen sogar der reichste Kölner sein.
Im Rahmen der ZDF-Dokumentation „Die geheime Welt der Superreichen – Das Milliardenspiel“ ist Journalist Jochen Breyer mit dem in Köln-Marienburg lebenden Thomas Bscher ins Gespräch gekommen. Eine Aussage sorgte für Aufruhr im Netz.
So reagiert Facebook auf den reichsten Kölner Thomas Bscher
Sein Geld verdiente Thomas Bscher unter anderem als Rennfahrer, Banker und Chef der VW-Tochter Bugatti. Noch heute macht er mit Immobilien Geschäfte. Obwohl er in seinem Leben durchaus hart und viel arbeitete, hatte Bscher mehr als günstige Startbedingungen: Der in Köln-Marienburg lebende Bscher stammt aus einer wohlhabenden Familiendynastie.
Mit Thomas Bscher spricht Jochen Breyer in der Doku auch über die ungleiche Vermögensverteilung innerhalb Deutschlands. So besitzt die ärmere Hälfte der deutschen Bevölkerung lediglich 1,4 Prozent des Gesamtvermögens. „Ich kenne diese Statistiken“, antwortet Bscher.
Von einer hypothetischen Umverteilung des Geldes hält Bscher nichts. Deutschland sei kein Land der Eigenverantwortung, meint er. Die Leute seien nicht bereit zu investieren, sondern würden mit mehr Geld lediglich sinnlos konsumieren. Bscher selbst nimmt sich da aus. Er setze sein Geld gezielt ein.
Bschers Aussagen zum verantwortungslosen Umgang der Deutschen mit Geld scheinen die Menschen zu spalten. Auf den Facebook-Auftritten von EXPRESS und ZDFheute reagierte eine Vielzahl an Userinnen und Usern.
„Wo er recht hat, hat er recht. Der gemeine Deutsche jammert gern, gibt anderen, vorzugsweise der Politik, die Schuld und übernimmt null Verantwortung, selbst etwas zu verändern“, schreibt eine Facebook-Userin. Eine andere Nutzerin: „Er hat es auf den Punkt gebracht. Eigenverantwortung ist bei vielen nicht gefragt. Legen sich in die soziale Hängematte und schreien nach Umverteilung.“
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Das sehen nicht alle so. „Er ist Erbe von einem früheren Industriellen, pocht aber auf Eigenverantwortung und Bereitschaft zu investieren. Sein Reichtum sei ihm gegönnt, aber ein wenig mehr Demut für seine Startvoraussetzungen gegenüber dem gemeinen Pöbel wäre schon angebracht“, schreibt jemand.
Eine weitere Person findet drastischere Worte: „Er ist richtig arrogant und herablassend – so kommt es zumindest rüber.“
Nicht alle möchten sich an den ernsthaften Diskussionen beteiligen und machen sich stattdessen Gedanken, wie Bscher sein Geld anderweitig investieren könnte. Ein EXPRESS-Abonnent bei Facebook sieht in Bscher einen potenziellen Geldgeber für die wirtschaftlich angeschlagenen Geißböcke: „Der FC Köln braucht ein wenig Unterstützung!“