Ein Strafzettel trotz gültigen Parktickets? Für einen österreichischen Köln-Besucher ein Unding. Wütend wendete er sich an EXPRESS.de, doch plötzlich stellte sich die Situation ganz anders dar.
„Wir kommen nie wieder“Köln-Besucher rechnet wegen Strafzettel mit der Stadt ab – zu Unrecht?
„Wir kommen nie wieder“ – das sind die harten Worte von Uwe König (Name geändert), der am vergangenen Wochenende aus Österreich in Köln zu Besuch war. Er und seine Ex-Frau wollten ihre gemeinsame Tochter besuchen und sich ein paar schöne Stunden in der Stadt machen.
Allerdings wurden diese – aus seiner Sicht – vom Ordnungsamt der Stadt Köln getrübt. Es geht um einen Strafzettel, den er am Wagen seiner Ex-Frau fand. Wütend meldete sich der Köln-Besucher bei EXPRESS.de: Ein Strafzettel fürs Parken, obwohl das Ticket noch gültig war? Eine Frechheit! Oder doch nicht?
Köln-Besucher ärgert sich über Strafzettel trotz gültigem Parkticket
Uwe König und seine Familie stellten ihren Wagen am Sonntag (17. September 2023) am Charles-de-Gaulle-Platz in Deutz ab. Vorbildlich legten sie ihr gezogenes Parkticket, welches zehn Euro kostete und bis 17.41 Uhr gültig war, gut sichtbar hinter die Frontscheibe des Autos.
Als sie dann jedoch zu ihrem Fahrzeug zurückkehrten, staunten sie nicht schlecht – denn hinter dem Scheibenwischer klemmte ein Schreiben der Stadt Köln, welches vielen Autofahrerinnen und Autofahrern bekannt sein sollte. Es wurde auf eine Ordnungswidrigkeit hingewiesen, ein Knöllchen ist demnächst zu bezahlen. Für Uwe König und seine Familie ein Unding.
Sie waren um 17.35 Uhr zurück am Auto, ihr Parkschein war also noch sechs Minuten gültig. Zornig wendete er sich an EXPRESS.de: „Köln jammert ja öfters, dass zu wenig Gäste kommen würden. Da zahlt man schon eine Parkgebühr von zehn Euro und bekommt dann noch ein Knöllchen, obwohl die Parkgebühr noch gültig ist. An Frechheit nicht zu überbieten, wir kommen nicht mehr!“
Rums – und im ersten Augenblick ist die Wut auch durchaus verständlich. Ein Knöllchen trotz gültigen Tickets? So geht es ja dann doch nicht. Allerdings stellte sich die Sachlage im weiteren Verlauf dann doch etwas anders dar – und Uwe König revidierte seine Wut auf Köln dann doch merklich.
Köln-Besucher rudert nach EXPRESS.de-Recherche zurück
Denn EXPRESS.de hörte bei der Stadt nach. Ist es bei dem Fall am Sonntagnachmittag zu einem unglücklichen Fehler seitens des Ordnungsamtes gekommen? Eine Sprecherin der Stadt sagt: „Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann die Stadt Köln keine Auskünfte über Verwaltungsvorgänge geben, wenn diese z.B. konkrete Personen, Gewerbebetriebe oder sonstige Unternehmen betreffen. In dem Fall sind nur allgemeine Auskünfte möglich.“
So kommt man der Sache nicht so recht auf die Spur – oder doch? Die Stadt-Sprecherin sagt weiter: „Der Hinweiszettel kann sich auf verschiedene Verstöße gegen die StVO beziehen, in dem Fall also nicht nur auf den Parkschein.“ Ist das die Lösung des Rätsels? Die Stadt konnte keine genauen Angaben zum Fall von Uwe König und seiner Familie machen, EXPRESS.de erfuhr jedoch von anderer Stelle den wahren Grund für den Strafzettel.
Hier geht es zu unserer EXPRESS.de-Umfrage:
Es fehlte eine gültige Umweltplakette, also war der Parkschein für die Mitarbeiter des Ordnungsamtes gar nicht ausschlaggebend und somit wurden die österreichischen Besucher auch nicht bewusst oder unbewusst zu Unrecht sanktioniert.
EXPRESS.de konfrontierte Uwe König mit den Ergebnissen der Strazettel-Recherche – und er klang direkt versöhnlicher: „Vielen Dank für die Information, da habe ich der Stadt Unrecht getan. Das mit der benötigten Umweltplakette war uns nicht bewusst.“ Und die alles entscheidende Frage: Kommt er nochmal nach Köln? „Na klar, wir kommen wieder.“ Ende gut, alles gut!