Ursprünglich hatte der Bürgerverein Volkhoven/Weiler dem Filmhaus Köln seine Fläche im Generationenpark Volkhoven/Weiler für einige Kino-Veranstaltungen zur Verfügung gestellt. Daraus wurde jedoch nichts.
„Bestürzt und beunruhigt“Kölner Bürgerverein entzieht Filmhaus Fläche für Open-Air-Kino – Grund ist fraglich
An drei Open-Air-Kinoabenden (5., 6. und 7. September 2023) sollte im Generationenpark Volkhoven/Weiler der Dokumentarfilm „Ask, Mark ve Ölüm / Liebe, D-Mark und Tod“ gezeigt werden.
Der Film erzählt die Geschichte der türkischsprachigen Musikkultur in Deutschland von den 70er Jahren bis heute – und wurde für den Deutschen Filmpreis 2023 nominiert. Nach dem ersten Abend hat der Verein die Reißleine gezogen. Der Grund: Der Film schüre Abneigungen gegenüber Deutschen.
Skandal in Köln: Bürgerverein zieht Filmhaus den Stecker
Als Kooperationspartner hatte der Bürgerverein Volkhoven/Weiler dem Filmhaus seine von der Stadt gepachtete Fläche des Parks zur Verfügung gestellt. Aus drei Filmen hatten Jugendliche aus dem Stadtteil „Ask, Mark ve Ölüm / Liebe, D-Mark und Tod“ für die Kinoabende ausgewählt.
Doch dann kam alles anders, als es geplant war. Während der Vorführung des Films am ersten Abend äußerten Vertreter des Bürgervereins sowie einige Anwohnerinnen und Anwohner ihre Bedenken bezüglich der Ausrichtung des Films.
Die Folge: Am Tag nach der ersten Filmvorführung beendete der Vorsitzende des Bürgervereins die Zusammenarbeit. Er begründete dies mit Sicherheitsbedenken.
Es habe Hinweise auf gewaltbereite Gegnerinnen und Gegner des Filmprogramms und Anzeigen gegen den Bürgerverein gegeben. Der Verein nutzte sein Hausrecht und sagte die weiteren Vorstellungen im Park ab.
Wie aus der Pressemitteilung des Filmhauses vom 14. September 2023 hervorgeht, habe die Polizei die Lage auf telefonische Anfrage jedoch anders eingeschätzt. Demnach habe es keine Gefährdung gegeben.
„Als Filmhaus Köln sind wir sehr bestürzt und beunruhigt über die Reaktion des Bürgervereins Volkhoven/Weiler. ‚Liebe, D-Mark und Tod‘ ist ein bedeutender deutscher Film. Er hat einen bisher wenig beachteten Teil deutscher Geschichte einem großen Publikum zugänglich gemacht“, erklärte Vera Schöpfer, Geschäftsführerin des Filmhauses Köln.
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Weiter appellierte sie: „Der Park ist eine öffentliche Fläche und das Open-Air-Kino in einem demokratischen Verfahren im Stadtteil abgestimmt. Wir würden uns wünschen, dass die Stadt prüft, an wen sie dort ihre Fläche vergibt.“
Ganz auf die beiden Filmabende verzichten, mussten Interessierte aber nicht. Als Folge der Entscheidung des Bürgervereins wurden die zwei ausstehenden Veranstaltungen ins Jugendzentrum „Die Villa“ am Volkhovener Weg verlegt.