2004 verübte die Terrorzelle NSU in der Kölner Keupstraße einen Nagelbombenanschlag. 20 Jahre später plant die Stadt ein Gedenkfestival.
NSU-Anschlag in KölnHoher Besuch erwartet: Erhöhte Sicherheit bei Gedenkfeier auf der Keupstraße
Ein Festival gegen den Nazi-Terror. Mit einem Kulturfest unter dem Motto „Birlikte“ (Zusammenstehen) will Köln am 9. Juni des NSU-Anschlags auf der Keupstraße vor 20 Jahren gedenken.
Das Festival solle für ein respektvolles und friedliches Zusammenleben werben, kündigten Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) und Schauspielintendant Stefan Bachmann am Mittwoch (22. Mai 2024) an. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier werde kommen.
Köln: Großes Kulturfest „Birlikte“ am 9. Juni geplant
Die rechtsextremistische Terrorzelle NSU hatte am 9. Juni 2004 in der für ihre türkischen Restaurants und Geschäfte bekannten Keupstraße in Köln-Mülheim eine Nagelbombe explodieren lassen.
22 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Danach ermittelte die Polizei jahrelang in der türkischen Community nach den Tätern. Erst sieben Jahre später stellte sich heraus, dass die NSU-Mörder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt für den Anschlag verantwortlich waren.
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Bachmann sagte, es sei tragisch zu sehen, dass die Wunden auch 20 Jahre nach dem Ereignis noch sehr tief seien. „Birlikte“ sei der Versuch, das Gedenken und das Bemühen um die Zukunft gleichsam „unter einen Hut zu bringen“.
Vor zehn Jahren hatte es zum zehnten Jahrestag bereits ein ähnliches Gedenkfest unter dem Titel „Birlikte“ gegeben, das damals 70.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angezogen hatte. Auch diesmal werde überall etwas los sein, sagte Bachmann.
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Es werde eine Konzertbühne und andere Bühnen geben, viele kleine Acts und buntes Hinterhoftreiben. „Ich glaube, man kann unglaublich viel an diesem Tag erleben.“ Das Festival am Tag der Europawahl solle auch als klare Positionierung gegen rechts gelesen werden: „Erst wählen und dann zu Birlikte kommen“, appellierte Bachmann, der demnächst an das Burgtheater in Wien wechselt.
Im Jahr 2014 war der damalige Bundespräsident Joachim Gauck zu dem Festival gekommen. In Mülheim herrschte die höchste Sicherheitsstufe, es gab es massives Polizeiaufgebot. Zum Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier soll es auch erhöhte Sicherheitsmaßnahmen geben. (dpa/aa)