Frischer Wind in Köln-Mülheim. Die Stadthalle Mülheim nahe dem Wiener Platz heißt jetzt Stadthalle Köln und hat neue Betreiber. Das Gastro-Ehepaar Reja und Daniel Rabe hat den Veranstaltungsort auf der Schäl Sick übernommen. Das weckt im Veedel Hoffnungen.

Nach 59 Jahren wurde der Name der Stadthalle in Köln-Mülheim geändert. Für viele Menschen im Veedel ist die Stadthalle beispielsweise ein Anlaufpunkt an Karnevalssitzungen oder bei Messen aller Art – wie der Erotik-, Modellbau- oder Comicmesse. Manche erinnern sich darüber hinaus noch an das Konzert von Metallica im Dezember 1984. Nun soll die Stadthalle Köln dem Zeitgeist gerecht werden.

Köln: Daniel und Reja Rabe übernehmen Stadthalle in Mülheim

Reja Rabe als Gesellschafterin und ihr Ehemann Daniel Rabe, Inhaber der „Bagatelle“ in der Südstadt und Vorstand der IG Kölner Gastro, haben die Halle zum 1. November 2022 vom bisherigen Betreiber Marco Jülich, der seine Anteile verkauft hat, übernommen und wollen sie mit einem neuen Konzept weiterentwickeln.

Im Sommer hatte es schon mal bei dem „Bagatelle-Sommergarten“ in der Stadthalle einen Vorgeschmack gegeben. Rabe war schon mit der Franzosen Sitzung, die er veranstaltet, zu Gast dort.

Wie Gastronom Daniel Rabe im Gespräch mit EXPRESS.de verrät, soll der Biergarten im April eröffnen. Zudem sollen ganzjährig das Restaurant und das Café Anlaufpunkt für Gäste und Menschen aus dem Veedel werden. Es gibt zudem einen 70er-Jahre Partykeller und eine Kegelbahn.

In sozialen Netzwerken freuen sich viele über diese Nachricht. Mit dem erfahrenen Gastro-Duo erhoffen sie sich eine Verbesserung in Mülheim, besonders am Wiener Platz. Die gute Anbindung an den ÖPNV, die auch viele Gäste ins Palladium und E-Werk lockt, dürfte dabei hilfreich sein, sind sich viele einig.

Doch es gibt auch nachdenkliche Stimmen. Wie bei Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs. Im Gespräch mit EXPRESS.de sagt der erfahrene Politiker: „Die Stadthalle stiftet in Mülheim Identität. Als erste Handlung, den Namen zu ändern, ist kein guter Einstand. Das stößt vielen übel auf. Hoffentlich wird sich das zukünftige Angebot auch an die Menschen, die im Umfeld leben, richten.“

„Jode Lade“

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Fuchs, seit 1989 Bürgermeister von Mülheim, begrüßt, dass sich was tut. „Nur in die richtige Richtung sollte es gehen“, sagt er. Zudem fragt er sich, ob die Mülheimer Karnevalsgesellschaften bei den neuen Betreibern genauso willkommen sein werden, wie zuvor.

Daniel Rabe sagt, dass es unter gar keinen Umständen passieren dürfe, dass sich die Menschen aus Mülheim nicht willkommen fühlen. „Das wird auch nicht passieren. Wir überlegen gerade ein Konzept, dass Veranstaltungen von Menschen aus Mülheim in der Stadthalle sehr vergünstigt oder sogar kostenlos für sie stattfinden können. Wenn wir ins Veedel hineingehen, wollen wir das Veedel auch mitnehmen“, sagt der Gastronom.

Karnevalsvereine seien auch weiterhin stets willkommen. Was sagt er zu der Kritik zu der Namensänderung? Rabe: „Köln hatte keine Stadthalle. Unter dem bisherigen Namen war sie auch nicht im Bewusstsein der Menschen in ganz Köln. Die neue Namensgebung wird Besseres für den Stadtteil tun. Wenn man uns lässt, ist in drei Monaten mehr Mülheim in der Stadthalle als in den Jahren zuvor.“