Gold und Meißner PorzellanEbay-Betrüger zockte 40.000 Euro ab – das ist sein Urteil

Copyright: Pusch
Jakob B. (45) zockte diverse Kunden der Internet-Plattform Ebay ab. Nun stand er vor Gericht. Links sein Verteidiger Claus Eßer.
Köln – Sammler wähnten ein Schnäppchen, dachten nicht an Betrug. Dabei hätte es ihnen spanisch vorkommen müssen, dass da jemand auf der Auktions-Plattform Ebay kostbare Krügerrand-Münzen für ein paar Hundert Euro im Internet zum Verkauf anbietet. Wo sie doch ein Vielfaches wert waren. Nun kam es zum Prozess vorm Landgericht.
„Ich hatte Schulden“
Auf der Anklagebank saß Jakob B. (45, Name geändert), Familienvater aus Köln. Betrug in 82 Fällen warf die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten vor. Der Schein-Verkäufer hatte rund 40.000 Euro von Ebay-Nutzern abgezockt, die versprochene Ware, auch Goldbarren und Meißner Porzellan, nie verschickt.
„Ich hatte Schulden“, gab der Mann reumütig zu. Er habe den Kredit für sein Haus nicht bedienen können und sich daher zu den Straftaten hinreißen lassen. „Meinem Mandanten wurde es auch nicht sonderlich schwer gemacht“, sagte Verteidiger Claus Eßer. Der Schwindel habe sich verselbstständigt.
Überlastung des Gerichts
Unter Alias-Namen hatte Jakob B. diverse Konten eröffnet. Das Geld floss immer weiter, knapp ein Jahr lang. Bis die Polizei den Betrüger fasste. Die Überlastung des Landgerichts führte aber dazu, dass das Verfahren aus dem Jahr 2012 erst jetzt verhandelt wurde.
Fünf Jahre, in denen sich der Ebay-Betrüger nichts mehr hatte zuschulden kommen lassen. Er geht einem geregelten Beruf nach, schickte seinen Sohn sogar in ein Praktikum in die Kanzler seines Anwalts. Der Vorsitzende Richter Jan F. Orth rechnete das dem Angeklagten positiv an. Das vergleichsweise milde Urteil: Zwei Jahre Haft auf Bewährung.
Möbelhändler in Haft
Eine ähnliche Masche brachte einem vorbestraften Möbelhändler am Dienstag sogar Knast ein. Der 49-Jährige hatte einen Couchtisch und eine Badewanne für 570 Euro im Internet angeboten – und nie geliefert.
Seine Ausrede: Er habe Aufträge sammeln wollen, um dann per Großbestellung die Ware billig in China zu kaufen. Doch er habe die erforderlichen Stückzahlen nicht erreicht. Bezahlt hatten seine Kunden da aber schon. Vier Monate Haft setzte es dafür.
(exfo)