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Weltraum-ProjektMondlandschaft in Köln: Nach Tierproblem jetzt die Lösung

Grafik einer Übungshalle für Astronauten.

So soll die Mondlandschaft „Luna“, die in Köln errichtet werden soll, mal aussehen.

In Köln sollen bald Missionen auf dem Mond simuliert werden. Ein Erdbewohner hatte den Bau aber lange verzögert. Nun steht das wichtige Projekt auf der Zielgeraden.

von Adnan Akyüz  (aa)

Kleines Tier, große Probleme. Die in Köln lebende Europäische Zauneidechse (24 Zentimeter lang) hat den Bau einer nachgestellten Mondlandschaft in Porz-Wahnheide um fünf Jahre verschoben. Doch jetzt sind die Planungen der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) abgeschlossen. Der Spatenstich für das Übungs- und Ausbildungszentrum für Astronautinnen und Astronauten in Köln steht kurz bevor.

Mit dem weltweit einzigartigen Projekt namens „ESA-DLR Luna“ soll eine Anlage zur Nachbildung der Mondoberfläche gebaut werden. Als Teil des Europäischen Astronautenzentrums in Köln sollen dort zukünftige Missionen auf dem Mond zu Forschungs- und Trainingszwecken simuliert werden.

Köln: ESA und DLR bauen Mondlandschaft in Wahnheide

Da aber genau da, wo die Mondlandschaft errichtet werden soll, Eidechsen eingefangen worden waren, mussten DLR und ESA den Winterschlaf der seltenen Kaltblüter abwarten. Auf dem Gelände wurden nämlich noch weitere Eidechsen gesichtet, die nicht gefährdet werden durften. Die Eidechsen mussten umgesiedelt werden. Die Reptilien leben jetzt ein paar Hundert Meter weiter. Ein Zaun soll sie davon abhalten, zurück auf das Bau-Gelände zu gelangen.

Eine Grafik eines Gebäudes

Diese Visualisierung zeigt, wie der geplante Bau in Köln mal aussehen soll.

Der Countdown läuft und ESA-Projektleiter Jürgen Schultz kann es kaum erwarten: „Der erste Spatenstich ist für Anfang 2022 geplant, und wir streben an, dass Luna im Spätsommer 2022 in Betrieb genommen werden kann.“ Schultz hat die Leitung des Projekts von dem deutschen Astronaut Matthias Maurer übernommen, der seit dem 11. November auf der Internationalen Raumstation ISS arbeitet.

Grafik einer Mondstation mit einem Astronauten.

So könnte eine zukünftige Mondstation mal aussehen.

Was dann genau in Porz gemacht werden soll? Die Haupthalle von Luna wird ein 700 Quadratmeter großes Regolith-Testfeld enthalten, das aus einem Mondstaubsimulator und mit einer steuerbaren Beleuchtung ausgestattet ist, um die Oberflächenbedingungen und Experimente zuverlässig nachzustellen.

Während der Planung stellte sich den Verantwortlichen die Frage, wie die Mondoberfläche am besten nachgebildet werden kann. ESA-Sprecher Marco Trovatello erklärt, wie dieses Problem gelöst wurde: „Wir haben lange nach Material gesucht, dass dem so genannten Regolith ähnelt, dem pulverartigen Material, das die Mondoberfläche bedeckt. Am Ende sind wir quasi vor der Haustür fündig geworden: In der Vulkaneifel.“

Vulkanpulver in kleinen Dosen

In Köln entsteht die Mondlandschaft „Luna“ von DLR und ESA in Wahnheide mit Mondstaubersatz aus Vulkanpulver aus der Eifel.

Nun steht dem wichtigen Projekt nichts mehr im Weg. Welchen Stellenwert das Ausbildungszentrum in Köln hat, erklärt Jürgen Schultz so: „Europas Ziel ist es, alle zukünftigen Astronautinnen und Astronauten, die auf dem Mond landen, in der LUNA-Anlage in Köln auszubilden, um eine vollständige Simulation einer Mondmission auf der Erde in einer entsprechenden Umgebung, mit den richtigen Werkzeugen und der richtigen Betriebsunterstützung zu ermöglichen.“

Die ESA ist Partner der NASA, und ihre LUNA-Anlage werde auch für viele kommerzielle und internationale Partnerorganisationen von großem Interesse sein, die sich auf astronautische Mondmissionen vorbereiten.

Projektleiter Schultz erklärt auch das Ziel für die nächsten Jahre: „Die ESA kann bereits auf viele Erfahrungen aus der Ausbildung von Astronautinnen und Astronauten sowie der menschlichen und robotischen Weltraumforschung zurückgreifen. Mithilfe von LUNA und unserem Partner DLR wollen wir diese Erfahrungen weitergeben und Europa die Möglichkeit geben, bei den Vorbereitungen zur weiteren Erforschung des Mondes und schließlich des Mars ganz vorn mitzuspielen.“