Im Badesee in Köln-Esch liegt seit vielen Jahren ein Wrack. Was genau dahinter steckt.
Foto zeigtMysteriöses Schiff in Kölner Badesee – stammt aus einer schrecklichen Zeit
Der Escher See im Kölner Norden: Ein Badeort, eine ehemalige Kiesgrube und ein Gewässer mit einem geheimnisvollen Wrack in der Tiefe.
EXPRESS.de berichtete bereits 2018 über den Fund, der nur aus der Luft zu sehen ist und an einem privaten Uferabschnitt liegt.
Wrack in Kölner Badesee – Rätsel vom Escher See gelöst
Züge brachten den abgebauten Kies Ende der 30er Jahre zum Bahnhof Longerich und weiter an die Kriegsfront, zum Bau von Hitlers Westwall.
Das war damals der Hinweis des EXPRESS.de-Lesers Heinz Schiefer, der sich an die Anlage sehr genau erinnern konnte. Erinnerungen, die sich mit Zeitdokumenten decken.
Denn unter anderem eine Schwarzweiß-Aufnahme aus vermutlich jenen Jahren zeigt das Kieswerk und wie es funktioniert, auch ein Güterzug und Arbeiter sind zu sehen.
Escher See in Köln: Das steckt hinter dem 80 Jahre später entdeckten Wrack
Vor allem aber: Bei der auf dem Foto abgebildeten sogenannten Schute handelt es sich offensichtlich um das rund 80 Jahre später entdeckte Wrack im Escher See.
Entdeckt hat die Aufnahme der 1949 in Esch geborene Georg Klein. Er sagte 2018 im Gespräch mit EXPRESS.de: „In meinem kleinen Fotoarchiv habe ich insgesamt sieben Schwarz-weiß-Aufnahmen von meinem Vater gefunden, die aus der Kriegszeit stammen. Es handelt sich nach meinem Eindruck genau um die Kiesschute, die dort gesunken ist.“
Auf EXPRESS.de-Anfrage konnte die Stadt Köln damals den Verdacht bestätigen. „Vor 20 Jahren wurde das Wrack von der Ökologiegruppe der Kölner Tauchsportvereine betaucht. Unter anderem wurden damals zwei leere Stahlfässer geborgen“, erklärt Sabine Wotzlaw.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind offenbar eindeutig: „Es handelt sich bei dem Wrack um einen Stahlrumpf einer Schute.“
Eine Schute ist ein in der Regel antriebsloses Schiff, das dem Transport von Gütern dient.
Wrack im Escher See – keine Umweltgefahr, keine Bergung
Umweltgefahren könnten aufgrund der im Rahmen der Tauchgänge vorgenommenen Untersuchungen ausgeschlossen werden, so die Stadt weiter.
Dass das Wrack in naher Zukunft geborgen wird, davon ist derzeit nicht auszugehen. Vom Ufer aus ist die Schute nur schwer erreichbar. Eine Bergung ist somit viel zu kompliziert.