Das Kölnische Stadtmuseum hat ein Gemälde bekommen, das lange der Öffentlichkeit verborgen geblieben war.
Kölner KunstwerkGemälde nach 70 Jahren wieder aufgetaucht – hier könnt ihr es sehen
von Adnan Akyüz (aa)
Erzbischof Kardinal Meissner, Theater-Legende Willy Millowitsch oder Ferdinand Mühlens von der Kölnisch-Wasser-Dynastie – diese drei Persönlichkeiten verbindet, was viele Kölnerinnen und Kölner nicht wissen dürften.
Der Kölner Maler Toni May (†2004) hat sie porträtiert. Die Gemälde des Kölner Künstlers sind aber selten zu sehen. Jetzt ist eins wieder aufgetaucht.
Köln: Gemälde von Toni May kommt ins Stadtmuseum
Das Kölnische Stadtmuseum freut sich über eine Schenkung. Der Kölner Immobilienmakler Marco von Reeken (35) hat dem Museum am Dienstag (3. Dezember 2024) ein Gemälde von Toni May aus seinem Privatbesitz übergeben.
Das Kölnische Stadtmuseum ist einer der wenigen Orte, an denen die Gemälde von Toni May öffentlich zu sehen sind. Die meisten Werke hängen nämlich bei den Familien, die May porträtiert hat. Das Gemälde, das jetzt aufgetaucht ist, zeigt drei Kinder und entstand in den 1950er-Jahren.
So ist auch Marco von Reeken an das Gemälde gekommen, wie er im Gespräch mit EXPRESS.de verrät: „Das Gemälde hat mein Onkel von einer wohlhabenden Kölner Familie als Geschenk bekommen, als der Senior des Hauses verstorben ist.“
Da der Onkel wusste, dass Marco an Kunstwerken interessiert ist, habe er es ihm geschenkt. Anstatt es sich im Wohnzimmer aufzuhängen, dachte sich Marco, dass es neben den anderen Werken im Stadtmuseum gut aufgehoben ist.
„So wird die Sammlung dort um ein weiteres Werk ergänzt und die Menschen können sich das schöne Gemälde dort ansehen“, erklärt Marco von Reeken.
Um welche wohlhabende Kölner Familie es sich handelt, will der Makler aber nicht verraten.
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Für Marco von Reeken war von Anfang an klar – wie er sagt – dass er das Gemälde nicht verkaufen will. „Aus Neugier habe ich mich bei einer Kölner Galerie um den Wert des Gemäldes erkundigt. Mir ist es lieber, dass sich die Kölnerinnen und Kölner daran erfreuen können“, sagt der Makler, der mit seiner Firma MvR Immobilien seit 2012 in Köln selbstständig ist.
Toni May, der 1914 im Vringsveedel geboren und aufgewachsen ist, siedelte später in den 1980ern auf die Schäl Sick über. In Köln-Mülheim hatte er sein Atelier, wo er auch Bühnenkunst gemacht hat.
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Der Kölner Maler war auch Soldat im Zweiten Weltkrieg und hat hunderte Porträts von Kriegsgefangenen gemalt, als er selbst in französischer Gefangenschaft gewesen ist.
Die Schenkung an das Kölnische Stadtmuseum kann auch als Geburtstagsgeschenk an den Künstler angesehen werden. Toni May, der auf dem Evangelischen Friedhof in Mülheim beerdigt wurde, wäre am 4. Dezember 110 Jahre geworden.