Indische Azubis für Kölner Metzgereien: Der Vorstoß der Fleischer-Innung gegen den Fachkräftemangel ruft unterschiedliche Reaktionen hervor.
Azubis aus IndienGespaltene Reaktion auf Aktion der Kölner Metzgereien
Bald ist es so weit: Junge Azubis aus Indien werden nach Köln kommen, um die örtlichen Metzgereien und Fleischerei-Betriebe zu unterstützen: wahlweise als Verkaufskraft, aber auch als Metzger oder Metzgerin. Sieben junge Menschen hat unter anderem das Unternehmen „GS Schmitz“ bereits durch eine indische Personalfirma rekrutieren lassen.
Die Debatte um den Fachkräftemangel hat in einer ersten, nicht repräsentativen Umfrage auf EXPRESS.de eine gespaltene Reaktion hervorgerufen: Am Freitagmorgen (9. Dezember 2022) fanden 50 Prozent die Idee gut, die andere Hälfte hält eine Integration von indischen Azubis für schwierig.
Köln: Handwerkskammer begrüßt Idee, mahnt aber auch
Die Kölner Handwerkskammer begrüßt in einer ersten Reaktion den Schritt der Fleischer-Innung, mahnt aber auch. „Wir stellen seit Jahren fest, dass das gesamte Handwerk vom Fachkräftemangel betroffen ist. Wir haben in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen mit der Integration ausländischer Fachkräfte gemacht“, so Hauptgeschäftsführer Garrelt Duin.
Im Handwerk gelte: „Es ist egal, wo Du herkommst. Wichtig ist, wo Du hinwillst.“ Deshalb sagt Duin: „In diesem Sinne unterstützen wir die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland natürlich grundsätzlich.“
Allerdings fordert Duin auch bessere Voraussetzungen seitens des Gesetzgebers. „Hier braucht es aber vor allem bei den rechtlichen Rahmenbedingungen dringend eine Reform und eine Vereinfachung der Strukturen und Abläufe.“
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Für Duin steht fest: „Wir als Handwerkskammer stehen zum einen den Auszubildenden zur Seite, indem wir sie mit einem Jobcoach beim Spracherwerb unterstützen und schauen, welche Vorerfahrungen es gibt, um dann einen passgenauen Betrieb zu finden.“
Andererseits unterstütze man bei der Kölner Handwerkskammer Betriebe im Umgang mit ausländischen Fachkräften. Duin weiter: „Diese Maßnahme ist nicht der einzige Baustein, um den Fachkräftemangel einzudämmen, aber auf jeden Fall ein wichtiger.“