Der lange Rechtsstreit um das Schiff „MS Stadt Düsseldorf“ ist fast zu Ende. Die vier Gastronomen aus Köln haben als Kläger gute Chancen, Recht zu bekommen.
Ewiger Ärger für Kölner GastronomenUrteil zu „MS Düsseldorf“ deutet sich an – „da müssen wir uns jetzt umschauen“
von Adnan Akyüz (aa)
Aufatmen in Köln. Die „Weisse Flotte“ muss das Motorschiff „MS Stadt Düsseldorf“ nach vorläufiger Bewertung des Düsseldorfer Oberlandesgerichts an vier Gastronomen aus Köln herausgeben. Einen entsprechenden Hinweisbeschluss hat das Oberlandesgericht Düsseldorf am Dienstag (21. März) bekannt gegeben.
Die Kölner hatten das 53 Jahre alte Ausflugsschiff Ende August 2020 auf der Auktionsplattform „Ebay“ ersteigert. Darunter der bekannte Kölner Gastronom Daniel Rabe, der das Schreiben am Montag (20. März) erhalten hat.
Köln: Gericht urteilt zugunsten von Gastronomen im Streit um die „MS Stadt Düsseldorf“
EXPRESS.de erreichte ihn am Dienstag. Über die anstehende Entscheidung sei er froh. „Wir freuen uns“, sagt er. Weil die Weisse Flotte als Eigner das Schiff nicht herausgab, zogen die Gastwirte vor Gericht und bekamen in erster Instanz Recht. Gegen das Urteil hatte die „Weisse Flotte“ Berufung beim Oberlandesgericht eingelegt.
Die Kölner hatten für die „MS Stadt Düsseldorf“ 75.050 Euro geboten und mit diesem Höchstgebot bei der Online-Auktion den Zuschlag erhalten. Mit dem Zuschlag sei ein rechtsgültiger Kaufvertrag geschlossen worden, befand das Oberlandesgericht nun und bestätigt damit die erstinstanzliche Entscheidung des Landgerichts.
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Die „Weisse Flotte“ als bisheriger Eigner meinte, das Schiff sei noch mit einer Hypothek belastet gewesen und hätte daher gar nicht versteigert werden dürfen. Zudem wären andere Bieter wegen bestimmter Vorgaben bei „Ebay“ gar nicht zum Zuge gekommen. Doch das Oberlandesgericht betonte, die geltenden Auktionsvorgaben seien bekannt gewesen und fair.
Die „Weisse Flotte“ hat jetzt bis zum 8. Mai Zeit, Stellung zu nehmen. Medienberichten zufolge hatte sich das Unternehmen bei der Versteigerung der „MS Stadt Düsseldorf“ einen deutlich höheren Erlös erhofft.
Die Kölner Gastwirte wollen das Ausflugsschiff gastronomisch nutzen. Es soll nach einem gestorbenen Gastwirt in „MS Schang Jülich“ umgetauft werden.
Wie Rabe gegenüber EXPRESS.de erklärte, suche man jetzt wieder nach einem geeigneten Anleger: „Wir hatten das Schiff ja vor drei Jahren ersteigert. Da müssen wir uns jetzt wieder umschauen. Aber die Mitteilung ist für uns cool, natürlich.“ (aa/mit dpa)