Rund um den Kölner Dom gab es zu Silvester 2022 bereits ein Verbot für Böller und Raketen. Nun fordert die größte Fraktion im Kölner Stadtrat, das bisherige Böllerverbot auch auf andere Teile der Stadt auszuweiten.
Silvester-Randale in BerlinGrüne fordern Ausweitung von Böllerverbot in Köln
Kaum hat sich der Silvester-Rauch über Köln verzogen, bringt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Manfred Richter (Grüne) ein Ende der Kracher und Raketen ins Spiel.
Obwohl die Silvesternacht nach bisherigen Erkenntnissen deutlich friedlicher verlief als in anderen deutschen Großstädten, soll nun auch in Köln die Ausweitung des Verbots auf die ganze Stadt besprochen werden. München dient hierbei aus Sicht der Grünen als Vorbild.
Köln: Grüne fordern Ausweitung von Böllerverbot zu Silvester
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Manfred Richter, erklärte auf Nachfrage von EXPRESS.de, dass das Zünden von Böllern, gerade in Menschenmengen und in Verbindung mit Alkohol, immer große Gefahren mit sich bringt. Das zeigen besonders die Vorfälle in Städten wie Berlin, Frankfurt oder Bonn.
Auch in Köln hätte dementsprechend zum Jahreswechsel mehr passieren können, wären die Einsatzkräfte von Polizei, Ordnungsamt und Feuerwehr nicht so gut vorbereitet gewesen.
Die Ereignisse in den anderen deutschen Städten zeigen dennoch, dass die bisherigen böllerfreien Zonen auch in Köln nicht ausreichen, um den Menschen Sicherheit zu gewährleisten. Die Grünen orientierten sich dabei am Vorbild der Stadt München.
„Wie das Beispiel München zeigt, sind größere böllerfreie Sicherheitszonen in dicht bebauten Innenstädten rechtlich umsetzbar und bringen messbare Linderung in Sachen Lärm- und Müllbelastung“, erklärt Manfred Richter. „Daher wäre auch für die Kölner Innenstadt oder weite Teile der Innenstadt eine solche Sicherheitszone ohne problematische Knallkörper denkbar.“
Um die bestehenden Sicherheitszonen wie im Umfeld des Kölner Doms zu erweitern, gilt allerdings, dass die Stadtverwaltung diese Option für künftige Silvesterfeiern prüfen muss. Raketen und Fontänen wären von diesem Verbot zudem nicht betroffen, es geht vielmehr um die deutlich gefährlicheren Böller und ähnliche Knallkörper.
Viel zu tun für die AWB – 100 Tonnen Silvestermüll in Köln
Auch in Sachen Umwelt sieht die Kölner Grüne eine große Notwendigkeit in der Umsetzung des Böllerverbots, denn die Zahl der Müllmenge, die an Silvester anfällt, spricht für sich. Allein zum Jahreswechsel 2022/23 fielen laut AWB 100 Tonnen Silvestermüll in Köln an.
„Wir wollen Köln zur ‚Zero Waste‘-Stadt machen, denn die Müllberge schaden Klima, Umwelt und Tieren gleichermaßen. Das heißt, dass auch an Silvester die Müllmengen deutlich sinken müssen. Größere böllerfreie Sicherheitszonen in der Innenstadt würden hierbei helfen“, so Richter.