In Köln-Sürth wurden am Wochenende Vögel unweit eines Spielplatzes geschossen.
Jagd-Zoff in Kölner VeedelTiere am Spielplatz geschossen, Familien in Aufruhr
Aufregung im Veedel am Wochenende: In Sürth am Rheinufer nutzten viele Familien den Samstag (8. Januar), um sich auf dem Spielplatz Rheinaustraße/Zum Keltershof auszutoben. Doch plötzlich fielen Schüsse – und nach Augenzeugenberichten erschienen dann auch Jäger, die ihre blutige „Beute“ an den Kindern und dem Spielplatz vorbei schleppten. Kein schöner Anblick, soviel steht fest.
„Ein Unding“, empörte sich eine Mutter. „Am hellen Tage in der Nähe eines Spielplatzes zu schießen, geht einfach nicht.“ Die Polizei in Rodenkirchen wurde informiert – doch die musste abwinken. „Alles angemeldet und gemäß den Richtlinien.“ Dies bestätigte die Behörde auch auf EXPRESS.de-Nachfrage.
Köln: Jäger erklären Abschuss von Kanada-Gänsen
Grund für die Schüsse und die genehmigte Aktion war, dass die Jäger aktuell Kanada- und Graugänse schießen. Ein weiterer Anwohner, der ebenfalls anonym bleiben möchte, meldete sich ebenfalls bei EXPRESS.de. Er sagt: „Auch wenn alles mit rechten Dingen zugeht, darf man das moralisch hinterfragen. Man hätte auch ein paar hundert Meter weiter vom Spielplatz schießen können, ein bisschen mehr Sensibilität hätte nicht geschadet.“
Der Vorsitzende der Kölner Jägerschaft, Michael Hund, war bei der Aktion nicht dabei, bestätigt aber auf Nachfrage, dass die Tiere derzeit zur Jagd frei gegeben sind: „Wir haben in Köln eine hohe Population, insbesondere von Kanada-Gänsen.“ Diese könnten die Besucher derzeit an viele Kölner Anlagen sehen.
Ob und inwieweit die Kollegen ein unsensibles Verhalten an den Tag gelegt hätten, könne er nicht beurteilen. Generell sagt er: „Wo man die Tiere bejagen kann, muss man sie auch bejagen.“ Da sieht Kölns oberster Jäger auch gleich eine schwierige Komponente auf Kölner Stadtgebiet. „Die Bevölkerung in unserem dicht besiedelten Gebiet ist natürlich nicht an die Jagd gewöhnt. Passiert so etwas auf dem Land, reagiert die Bevölkerung dementsprechend anders und kann damit besser umgehen.“