Der Prozess gegen einen berühmten Kinderfotografen hat vor dem Kölner Landgericht begonnen. Er soll Kinder zum Teil schwer sexuell missbraucht haben.
MissbrauchsprozessBerühmter Kinderfotograf soll sich an Jungs in Kölner Penthouse vergangen haben
Der Angeklagte (53), der gegen 9.20 Uhr in Saal 7 des Kölner Landgerichtes geführt wird, ist Fotograf. Doch diesmal sind zahlreiche Kameras auf ihn gerichtet. Blitzlichtgewitter zum Prozessauftakt!
Der 53-Jährige ist ein berühmter Kinder- und Modefotograf, seine Bilder waren unter anderem in der „Vogue“ und im „New York Times Magazine“ zu sehen. Seit Dienstag (31. Mai) muss er sich unter anderem wegen des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern verantworten.
Prozess vor Kölner Landgericht: Mutmaßliche Opfer waren Kindermodels
Fünf seiner mutmaßlichen Opfer treten bei dem Prozess als Nebenkläger auf. Bei ihnen handelt es sich um ehemalige Kindermodels, die für den Angeklagten vor der Kamera posiert haben sollen. Darunter auch zwei Brüder.
Als die Anklage verlesen wird, hört der Angeklagte aufmerksam zu. Insgesamt 17 Taten zwischen März 1999 und Juni 2021 werden ihm vorgeworfen. Dabei soll der unverheiratete Mann bei seinen mutmaßlichen Opfern, mit deren Müttern er teilweise eine eheähnliche Beziehung hatte, die Rolle des erwachsenen Freundes oder Vaters eingenommen haben.
Kölner Kinderfotograf: Missbrauch soll unter anderem auf Malediven passiert sein
Zu dem Missbrauch soll es unter anderem während Urlaubsreisen gekommen sein. Wie in einem Luxushotel auf den Malediven. Laut Anklage soll es dort zum Analverkehr mit einem zehnjährigen Jungen gekommen sein, dieser soll sich dabei vor Schmerzen in die Hand gebissen haben.
Auch auf dem Weg zu einem Fotoshooting auf Sardinien soll es zum sexuellen Übergriff gekommen sein. Ebenso im Kölner Penthouse des Angeklagten.
Bei Prozessauftakt in Köln erhebt Verteidigung schwere Vorwürfe
Beim Prozessauftakt hat sich der Angeklagte nicht zu den Vorwürfen geäußert. Ulrich Sommer, einer seiner Verteidiger: „Unser Mandant wird sich vorläufig schweigend verteidigen.“
Die Verteidigung erhebt schwere Vorwürfe. So soll unter anderem die Polizei suggestiv und einseitig ermittelt, Mütter sowie ehemalige im Streit ausgeschiedene Mitarbeiter des Fotografen Einfluss auf die Ermittlungen genommen haben. Der Prozess wird am 14. Juni fortgesetzt. Dann sollen erste Zeugen vernommen werden.