Lärm, Dreck, ÄrgerKölner finden Lösung für riesiges Problem unzähliger Brummi-Fahrer

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Die Kölner Gründer Philipp Henn (27) und Roland Moussari (24) wollen ein großes LKW-Problem in den Griff bekommen. 

von Madeline Jäger  (mj)

Köln – Es gibt viel zu wenige Lkw-Parkplätze in Köln und Umgebung. Das sorgt für schlechte Arbeitsbedingungen der Trucker und für großen Unmut in der Stadt. Denn oft sind Lärm und Dreck in der Nähe von genervten Anwohnern das Resultat des Parkplatzmangels. Das Kölner Start-up „Aparkado“ will den Fahrern mit einer speziellen App helfen.

  1. Zu wenige Lkw-Parkplätze im Kölner Umland
  2. Kölner Start-up bietet App für Lkw-Fahrer an
  3. Team der Aparkado-App sucht weitere Partner

Köln: Lkw-Parklatzmangel sorgt seit Jahren für Probleme

Sind die Kölner Jungs die Rettung für die Lkw-Branche? „Die Fahrer finden es super, dass sich jemand des Problems annimmt“, sagt der Kölner Start-up-Gründer Philipp Henn im EXPRESS-Gespräch.

Die beiden Gründer Roland Moussavi (24) und Philipp Henn (27) haben sich im BWL-Studium kennengelernt.

Kölner Gründer (27) war Pendler und bemerkte Lkw-Parkplatz-Problem

Philipp war während dieser Zeit der Pendler und musste ständig von Köln bis ins Sauerland fahren. Dabei fiel ihm ein Park-Problem auf.

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Alles schon belegt? Hier ist ein voller Lkw-Parkplatz am 8. Mai an der A 59 bei der Raststätte Schloss Röttgen in Richtung Köln zu sehen. 

„Ich habe selbst Pausen an der Autobahn eingelegt und die mit Lkw überfüllten Parkplätze gesehen. Dieser Anblick hat mich zum Nachdenken gebracht“, so Henn über die Entwicklung der Idee.

Also konzipierten die beiden Studenten „Aparkado.“ Doch wie funktioniert die App überhaupt?

„Aparkado“-App befindet sich noch in Testphase

Wer Parkflächen an Lkw-Fahrer vermieten will, kann sich mit dem Start-up in Verbindung setzen. Schon jetzt können die Fahrer ihre Route und mögliche Parkplätze auf der Strecke über die App einplanen.

Die Brummi-Fahrer geben dazu ihr Ziel und die verbleibende Fahrzeit ein. Kommt es zum Beispiel wegen eines Staus zu einer Verzögerung, wird der Parkplatz an der Raststätte für andere Fahrer freigeben.

Aktuell kooperiert das Start-up dazu bereits mit Raststätten-Betreibern aus dem Kölner Umland, die Stellplätze für Lkw-Fahrer vermieten wollen. Nur diese Parkplätze werden bisher in der Betaversion der App aufgeführt. Bis Ende Juni wird die Testphase noch andauern, dann soll die App mit möglichst vielen Parkplatz-Betreibern auf den Markt kommen.

Bundesweit fehlen 23.000 Lkw-Parkplätze

„15 Lkw-Fahrer aus der Region testen die App bereits seit drei Wochen. Die Fahrer geben uns Tipps, was wir noch besser machen können, bevor wir die App auf den Markt bringen“, sagt Roland Moussavi.

Die beiden Gründer beschäftigen sich gerade mit einem seit sehr langer Zeit bestehenden Problem, wie Jochen Müller von Straßen.NRW gegenüber EXPRESS bestätigt. Das belegt auch eine Studie der IHK Niederrhein.

„Bundesweit fehlen 23.000 Lkw-Parkplätze an den Autobahnen. Für das Kölner Umland gibt es keine Zahlen. Aber ich kann bestätigen, dass es auch bei uns viel zu wenige Lkw-Parkplätze gibt,“ sagt Müller.

Die „Aparkado“-Gründer sind zuversichtlich, bald die Lösung anbieten zu können. Doch dazu brauchen sie auch noch Investoren und vor allem Menschen, die ihre Idee inhaltlich unterstützen. „Wir wollen möglichst viele Partner an Bord holen, um das infrastrukturelle Problem ganzheitlich anzugehen“, sagt Henn zuversichtlich.