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Kritik reißt nicht abArbeitsplätze in Gefahr? Wer von der Schließung des Kölner Großmarkts profitiert

Obst und Gemüse in Kisten in einem Geschäft.

Der Kölner Großmarkt, hier eine Aufnahme vom Juli 2022 im Feinkostgeschäft Mare Atlantico, wird Ende 2025 schließen.

Der Kölner Stadtrat hat die Schließung des Kölner Großmarkts beschlossen. Dass es keinen Ersatz geben soll, sorgt für Kritik.

von Adnan Akyüz (aa)

Die ersatzlose Schließung des Kölner Großmarkts schlägt weiter hohe Wellen in der Stadt. Gastronomie, Einzelhandel und Wochenmärkte sehen die Entwicklung kritisch. Viele fürchten nun um Arbeitsplätze.

Dass der Kölner Großmarkt schließen wird, hat sich lange angekündigt. Umso schlimmer sei, der ersatzlose Wegfall, den der Stadtrat beschlossen hat.

Köln: Kritik an ersatzlosem Wegfall des Großmarkts

Nelson Fernandes vom Café Balthasar an der Aachener Straße sagt auf EXPRESS.de-Anfrage: „Die Stadt hat sich nicht mit Ruhm bekleckert bezüglich eines neuen Frischezentrums. Bezüglich des Großmarktes habe ich schon sehr viel Bedauern von Seiten der Gastronomie gehört, dass er schließt. Zudem sind die Händlerinnen und Händler nun vor vollendete Tatsachen gestellt worden, obwohl lange die Rede von einer Verlängerung bis 2028 oder 2030 war. Jetzt herrschen Existenzängste und ein Wegfall von vielen Arbeitsplätzen wird befürchtet.“

Alles zum Thema Rewe

Der erfahrene Gastronom sagt aber auch, dass der Großmarkt an dieser Stelle „sicher nicht mehr zeitgemäß“ gewesen sei, aber eine Lösung an anderer Stelle „wäre gut gewesen“. So übernehme nun Rewe die Versorgung.

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Ähnlich sieht es auch Maureen Wolf, Betreiberin mit drei weiteren Personen des bekannten Restaurants „Oma Kleimann“ und Vorstandsmitglied der IG Kölner Gastro. „Umfragen und Gespräche bei unseren über 400 Mitgliedern haben gezeigt, dass die Gastronominnen und Gastronomen nicht mehr so viel im Großmarkt einkaufen. Der Sterbeprozess läuft ja schon eine Weile. Der Großteil schaut sich anderweitig um.“ Die Schließung des Großmarkts spiele „den Großen“ wie Metro, Rewe oder Edeka in die Karten.

„Diese Vision, was der Großmarkt hätte sein können – das ist halt traurig, dass es nicht dazu gekommen ist. Ein Großmarkt mit modernem Design, Foodständen, ausgerichtet auf professionelle Gastronomie hätte die Stadt attraktiver gemacht“, sagt Wolf.

Verdammt hoch ....

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Die Situation des Großmarkts sei aber immer weniger einladender geworden. „Das Großmarktsterben hat schon lange angefangen, auch in anderen Städten. Das Schmuddel-Image zuletzt hat auch nicht geholfen“, sagt die Gastronomin.

Ähnlich sieht auch Nelson Fernandes: „Die Müllsituation ist hausgemacht, da die Marktleitung die Müllgebühren drastisch erhöht hat und sie sich nicht mehr um die Reinigung gekümmert haben.“

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Der Wegfall des Großmarkts hat auch Auswirkungen über Köln hinaus. Hans-Josef Zens von der FDP im Rhein-Erft-Kreis sorgt sich um den Einzelhandel in der Region.

„Viele Einzelhandelsgeschäfte bei uns kaufen ihre Waren im Großmarkt. Manche Lebensmittel wie Südfrüchte kommen von dort. Wenn diese Geschäfte bei der Versorgung Probleme bekommen, stehen womöglich viele Arbeitsplätze auf dem Spiel. In Düsseldorf schließt der Großmarkt auch Ende des Jahres. Diese Entwicklung zeigt, dass die großen Unternehmen Wochenmärkte und Großmärkte verdrängen.“