Köln – Der ewige Kampf gegen Mäuse und Ratten macht Kölner Gastronomen schwer zu schaffen. Zuerst geht es um die Gesundheit der Kunden, aber auch um den Ruf, den sich viele über Jahre mit harter und guter Arbeit aufgebaut haben. Jetzt kursiert ein alles andere als appetitliches Video im Internet.

Darauf zu sehen sind zwei Mäuse, die über ein Blech Kekse im Schaufenster eines Großbäckers in Mülheim herumtollen. Die Behörden haben sofort eingegriffen.

Köln hat ein Problem mit Mäusen

Ob große, bekannte Brauhäuser, Asia-Imbisse, Döner-Läden oder Bäckereien: Die Mäuseplage in Kölner Gastronomiebetrieben, aber auch in Parks oder Schulen (hier nachlesen) ist hinlänglich bekannt. Genau kann es wohl niemand sagen, aber in Köln geht der Mythos um, dass auf jeden Einwohner sechs Ratten kommen. Und die halten sich gerne in der Nähe von Lebensmitteln auf.

Kölner Bäckerei: Das sagt die Geschäftsleitung

Jetzt kam der Fall aus Mülheim ans Licht. EXPRESS sprach mit der Geschäftsleitung. „Wir haben sofort eigenständig das Verbraucherschutzamt der Stadt informiert, als wir von dem Video erfahren haben. So einen Vorfall hatten wir noch nie. Wir vermuten, dass die Tiere von einer naheliegenden Baustelle ins Geschäft gekommen sind“, so die Geschäftsführung des Traditionsbäckers, der in zweiter Generation geführt wird und sehr gute Bewertungen im Internet hat.

Kölner Mäuse: Stadt zieht Waren aus dem Verkehr

Sofort ist ein städtischer Lebensmittelkontrolleur zum Geschäft auf der Schäl Sick gefahren und hat die betroffenen Waren aus dem Verkehr gezogen. Das Geschäft hat weiterhin geöffnet. Der Betreiber wurde angewiesen, die Schädlingsbekämpfung durchführen zu lassen. Dieser Aufforderung ist der Betrieb auch nachgekommen. Grundsätzlich sind Hersteller und Händler für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften verantwortlich.

Bürger können unhygienische Zustände melden

Betriebe werden regelmäßig von Lebensmittelkontrolleuren überwacht. Die Kontrolleure kommen in der Regel unangemeldet vorbei. Bürger können sich über verdorbene Lebensmittel, falsche oder fehlende Angaben auf Produktpackungen oder unhygienische Zustände beim Bürgertelefon 0221/221-0 oder -115 beschweren.

Die Geschäftsleitung fürchtet jetzt seinen guten Ruf zu verlieren: „Das ist echt blöd gelaufen.“

Wie gefährlich sind Mäuse?

Mäuse können im hohen Maße die Nahrungsmittel der Menschen verunreinigen, sodass diese für den Verzehr nicht mehr geeignet sind. Durch sie können Fäkalkeime auf Lebensmittel übergehen, deren Verzehr dann für den Menschen ein Gesundheitsrisiko darstellt. Über die Ausscheidungen können Bakterien und Viren übertragen werden.

Ein Mäuse-Paar hat 2000 Nachkommen pro Jahr

Hausmäuse sind die am häufigsten anzutreffenden Schädlinge in unseren unmittelbaren Wohnbereichen. Bei einer Anzahl von sieben bis acht Würfen pro Jahr und einer Durchschnittszahl von vier bis 16 Jungtieren pro Wurf, erreicht das Vermehrungspotenzial eines Paares bei optimalen Bedingungen pro Jahr etwa 2000 Nachkommen. Mäuse haben eine Lebenszeit von zwei bis drei Jahren.