Unfall in KölnStefan (44) stürzt mit Fahrrad – jetzt will er zwei Menschen finden
Köln – Stefan Gauly hatte viel Glück. Denn, als er am Samstag (9. Mai) um 14 Uhr mit dem Rad auf dem Höninger Weg in Köln unterwegs war, ging bei seinem Unfall alles plötzlich ganz schnell. Eine volle Straße, parkende Autos, viele andere Fahrradfahrer. Ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit und schon gerät der Kölner mit dem Vorderrad seines Rads in die Straßenbahnschiene.
Auf der Höhe des Mythos Grill stürzt er auf die linke Seite. Er landet mit voller Wucht auf seinem Ellenbogen. „Ich wusste sofort, das geht nicht gut aus“, so der Kölner. Stefan Gauly stand unter Schock. Doch trotzdem bemerkte er zwei Ersthelfer, die ihn schnell umringten. Nun will er sie unbedingt finden, um sich zu bedanken.
Köln: „Ich war froh, dass sich jemand um mich gekümmert hat“
„Ich war froh, dass sich jemand so schnell um mich gekümmert hat“, erklärt der 44-Jährige. Die beiden Ersthelfer hätten ihn dann in einen ruhigen Hauseingang gelegt und auch sein Fahrrad hingeschoben. Schließlich gab er der Ersthelferin sein Handy, mit der Bitte einen Rettungswagen zu rufen, der sie auch sofort nachkam. „In dem Moment war ich nicht in der Lage, den RTW selbst zu rufen“, erklärt Gauly emotional. Der Fahrradfahrer trug einen Helm, der bei dem Unfall völlig zerbrochen ist.
Auch jemand vom Mythos Grill kam auf ihn zu und brachte ihm ein Glas Wasser, bevor der Notarzt vor Ort war. Bei ihm konnte er sich kurz bedanken. Doch vor allem der Einsatz der Ersthelfer nach seinem Unfall hat ihn stark beeindruckt. „Ich bin vor sechs Jahren als Bayer nach Köln gezogen und liebe diese Stadt, gerade für die Hilfsbereitschaft“, so Gauly.
Radfahrer sucht zwei Ersthelfer von Höninger Weg
Die unbekannte Frau und Helferin, die er nun sucht, ist zwischen 30 und 40 Jahre alt. Der männliche Ersthelfer soll etwa über 40 Jahre alt gewesen sein. Mehr konnte Stefan Gauly im Unfall-Schock nicht erkennen. Als dann der Rettungswagen kam, ging alles ganz schnell.
„Als das Medizinische plötzlich losging, ist es mir einfach durchgerutscht, die beiden Namen zu notieren“, so Gauly. Doch als es ihm im Krankenhaus besser ging, startete der Kölner zunächst einen Aufruf in der „Meine Südstadt“-Facebook-Gruppe.
Daraufhin meldete sich eine Augenzeugin des Unfalls. Sie hatte den Crash in Köln-Zollstock live mitbekommen. Doch über die Ersthelfer konnte auch sie keine Angaben machen.
Kölner landet mit schmerzhaften Verletzungen in St. Antonius-Klinik
Die Bilanz seines Unfalls ist eine schlimme Gehirnerschütterung, trotz Helm. Diverse Prellungen an der linken Körperhälfte. „Richtig erwischt hat es den Ellenbogen, der war ausgerenkt und innen waren mehrere Bänder gerissen“. Auch die Gelenkkapsel war zerstört, wie er erklärt.
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Im Kölner St. Antonius-Klinik musste er am Ellenbogen operiert werden. Die Diagnose: „Instabile Ellenbogengelenksluxation links“. Auf gut Deutsch: ausgerenkter Ellenbogen. Mittlerweile kann Stefan Gauly dank Reha-Sport den Arm wieder besser bewegen.
„Da hätte ich am Unfallort niemals dran gedacht“, so der Kölner erleichtert. Die Behandlung in der Klinik möchte der Kölner ausdrücklich loben.
Unfallschwerpunkt Höninger Weg? Kölner erhält diverse Nachrichten
Die Ecke im Höninger Weg scheint für viele Fahrradfahrer in Köln eine problematische Zone zu sein, wie Gauly durch seine Social-Media-Aufrufe mitbekommen hat. „Ich habe mindestens 30 Nachrichten von Radfahrern bekommen, die an derselben Stelle zum Teil schwer verunglückt sind. Zollstocker fahren ungerne auf dem Höninger Weg Fahrrad“, so das Fazit des Kölners.
Nun hofft er, mit seiner Geschichte die zwei Ersthelfer zu finden, die ihm nach seinem verhängnisvollen Radunfall so schnell geholfen haben. Denn Gauly möchte sich mindestens mit einem großen Eisbecher bedanken.
Sie gehören zu den gesuchten Ersthelfern oder können einen wichtigen Hinweis zu ihnen geben? Dann melden Sie sich gerne über diese Mail-Adresse: koeln@express.de.
Trotz allem möchte Stefan Rauly sich bald wieder aufs Fahrrad setzen und die Angst vor einem erneuten Radunfall nicht gewinnen lassen. Er hofft nach weiterer Genesung, die nächste Fahrt mit dem Rad schon bald antreten zu können.