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„Die müssen richtig dumm sein“Gräber auf Kölner Friedhof verwüstet – Angehörige sind fassungslos

Blick auf ein verwüstetes Grab.

Das verwüstete Grab von Jasmin Verbeeks Schwiegereltern auf dem Mülheimer Friedhof in Höhenberg, aufgenommen am Mittwoch (5. Juni).

In Köln wurden mehrere Gräber verwüstet. Angehörige sind fassungslos.

von Adnan Akyüz (aa)

Nicht mal nach ihrem Tod haben die Menschen ihre Ruhe. Auf dem Mülheimer Friedhof in Köln-Höhenberg kommt es in letzter Zeit immer wieder zu Vandalismus und Diebstahl an den Gräbern.

Die Schwiegereltern von Jasmin Verbeek (44) aus Vingst liegen seit 2016 und 2017 auf dem Mülheimer Friedhof. Vor etwa einem Jahr ist es bereits zu vereinzelten Diebstählen von Grabschmuck gekommen. Doch was jetzt am Mittwoch (5. Juni 2024) passiert ist, macht die Kölnerin und ihren Partner fassungslos.  

Köln: Gräber auf dem Mülheimer Friedhof verwüstet

Das Grab und zwei weitere angrenzende Ruhestätten wurden offensichtlich mutwillig verwüstet. „Das war für uns ein riesiger Schock“, sagt Jasmin Verbeek im Gespräch mit EXPRESS.de.

Blumen, Kerzen, Figuren und Laternen von den Gräbern – entweder wurden sie zerstört oder in den Büschen auf dem Friedhof versteckt. Manche Sachen, wie etwas teurere Laternen, sind verschwunden. Auch gibt es Fußabdrücke auf den Gräbern, was sie vermuten lässt, dass da jemand auf den Gräbern herumgetrampelt sein muss. 

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Die dreifache Mutter hat die Friedhofsverwaltung über die Verwüstung informiert. „Dort hat man mir gesagt, dass das überall auf dem Friedhof passieren würde und ich die Polizei einschalten soll. Eine Entschuldigung habe ich auch bekommen. Wir sollten aber selber schauen, dass die Gräber wieder hergerichtet werden“, schildert die Kölnerin.

Jetzt wollen sie und ihr Partner Anzeige erstatten, hoffen, dass Vandalismus und Diebstähle aufhören: „Das hat alles angefangen, nachdem die Stadt die Anzahl der Pförtner reduziert hat. Vor etwa einem Jahr waren noch an allen Friedhöfen Pförtner. Jetzt ist einer für mehrere Friedhöfe zuständig. Sie kommen zum Auf- und Abschließen und den Rest des Tages ist der Friedhof ohne Aufsicht.“

Blick auf ein verwüstetes Grab.

Auch dieses Grab auf dem Mülheimer Friedhof in Höhenberg wurde verwüstet. Es liegt neben dem Grab von Jasmin Verbeeks Schwiegereltern. Die Fotos wurden am Mittwoch (5. Juni) gemacht.

Die Kölnerin und ihr Partner wünschen sich, dass die Polizei auf dem Friedhof patrouilliert oder mehr Pförtner eingesetzt werden. 

Dass die Angriffe auf die Gräber persönlich gegen ihre Schwiegereltern gerichtet sind, glaubt Jasmin Verbeek nicht. Sie sagt: „Keine Ahnung, wer sowas macht. Das müssen richtig dumme Menschen sein. Mit Verstand hat das jedenfalls nichts zu tun.“ Sie glaubt, dass es möglich wäre, dass jemand Verwirrtes dafür verantwortlich sein könnte.

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Neben Diebstahl ist die Verwüstung einer Grabstätte in Deutschland eine Straftat. Im Strafgesetzbuch regelt das Paragraf 168, Störung der Totenruhe.

Darin heißt es etwa: Wer eine Aufbahrungsstätte, Beisetzungsstätte oder öffentliche Totengedenkstätte zerstört oder beschädigt oder wer dort beschimpfenden Unfug verübt, wird mit bis zu drei Jahren Haft oder mit Geldstrafe bestraft. Auch der Versuch ist strafbar.