PflegenotstandKölner Klinik erfolgreich: Beispiel aus Mexiko macht Hoffnung

Mexikanische Pflegekräfte stehen vor dem Kölner Dom

Die mexikanische Delegation hat im Herbst 2022 Köln und den Dom erreicht.

Ein Projekt des Evangelischen Klinikums Weyertal macht Hoffnung im Pflegenotstand: Fünf mexikanische Pflegekräfte landeten jetzt in Köln, um dauerhaft zu bleiben.

von Bastian Ebel  (bas)

In Chihuahua in Mexiko herrschen derzeit Temperaturen von 32 Grad am Tag. Da muss auch Irving Daniel Rubio Romero die Winterjacke etwas enger zuziehen, als er zum ersten Mal den Kölner Dom sieht. Köln wird ab sofort seine Heimat sein.

Denn Romero ist eine von fünf Pflegekräften aus Mexiko, die ab sofort am Evangelischen Klinikum Weyertal in Köln (EVK) ihren Dienst für die Menschen tun. Zwei Männer und drei Frauen haben sich nach Deutschland aufgemacht, um dort künftig zu leben und zu arbeiten.

Köln: Pflegekräfte aus Mexiko beginnen neues Leben

Möglich gemacht hat das ein Vorzeigeprojekt des Kölner Klinikums und der Uni in Chihuahua, das anderthalb Jahre gedauert hat: Das „Global Skills Partnerships“, gefördert vom Gesundheitsministerium, führt unter anderem deutsche Pflegeeinrichtungen mit interessierten Kooperationspartnern aus aller Welt zusammen.

In einem Onlineauswahlverfahren hatte man sich zuvor ausführlich kennengelernt, viele Fragen gestellt und intensive Gespräche geführt, so teilt das Klinikum mit. „Die zusätzliche Qualifizierung der Pflegefachkräfte für ihre zukünftige Arbeit in der Pflege in Deutschland fand vor Ort in der Universität Chihuahua in Mexiko statt“, heißt es.

Pflegedienstleiter Florian Schier freute sich sehr darüber, die neuen Pflegekräfte endlich ganz real begrüßen zu können: „Wir als Haus profitieren von dieser internationalen Zusammenarbeit, denn in Mexiko ist die Pflege akademisiert und der Ausbildungsstandard sehr hoch. So tragen die Kolleginnen und Kollegen dazu bei, das hohe medizinische Niveau, das bei uns herrscht, sinnvoll zu ergänzen. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Auch Dr. Jan-Peter Gloßmann, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer des EVK, freut sich über dieses Projekt. „Wir begrüßen die neuen Kolleginnen und Kollegen aus Mexiko ganz herzlich und freuen uns sehr über die internationale Bereicherung. Wir als Klinikum stehen hier in Köln für Diversität und Vielfalt und sind mit unserem Beschäftigen aus über 41 Nationalitäten ein gutes Beispiel für gelungene Integration“, so Gloßmann.

Schön: Zur Einstimmung ging es für die mexikanische Delegation erstmal auf Erkundungstour durch Köln inklusive „Halven Hahn“. Die Ankunft in Deutschland hat das Team des EVK schon im Vorfeld gut vorbereitet. Zum Beispiel wurden Wohnungen organisiert, Girokonten eingerichtet und weitere wichtige Dinge des Lebens organisiert.

Das wissen die neuen „kölschen Mexikanerinnen und Mexikaner“ zu schätzen. „Wir haben uns von Anfang an sehr willkommen gefühlt. Alle sind sehr nett zu uns und haben uns toll aufgenommen“, sagt Irving Daniel Rubio Romero. Nur ein bisschen wärmer darf es in Köln schon werden. Hätzlich wellkumme!