Die Kölnerin Nahid Taghavi wurde im Iran als politische Gefangene gehalten. Jetzt wurde sie verurteilt.
Schock für die FamilieKölnerin im Iran zu langer Haftstrafe verurteilt
von Adnan Akyüz (aa)
Köln/Teheran. Es ist ein Schock für die Kölner Menschenrechtsaktivistin Nahid Taghavi. Die 67-Jährige saß seit dem 16. Oktober 2020 als politische Gefangene im Iran im Gefängnis. Jetzt wurde sie durch ein Gericht zu einer langen Haftstrafe verurteilt.
Köln: Frauenrechtlerin Nahid Taghavi im Iran zu zehn Jahren Haft verurteilt
Wie die in Deutschland lebende Tochter Mariam Claren am Mittwoch (4. August) mitgeteilt hat, wurde Nahid Taghavi zu zehn Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt. Das Gericht habe sie wegen Mitgliedschaft einer illegalen Gruppierung und Propaganda gegen das Regime schuldig gesprochen.
„Beide Anklagepunkte sind von meiner Mutter zurückgewiesen worden“, erklärte Claren. Das Gericht habe ein „vorab gefälltes Urteil bestätigt“, so die Tochter. Die Familie von Nahid Taghavi hatte einen Scheinprozess befürchtet.
Der Fall um Nahid Taghavi, die seit 1983 in Köln lebt und deutsche Staatsbürgerin ist, hat hohe Wellen geschlagen. Bundesweit und auch in internationalen Medien wurde über ihre Inhaftierung im Evin-Gefängnis in Teheran berichtet. Der Kölner Bundestagsabgeordnete Heribert Hirte (CDU) hatte die politische Patenschaft für sie übernommen.
Mariam Claren kämpft seit der Inhaftierung für die Freilassung ihrer Mutter, hat das Auswärtige Amt um Hilfe geben und eine Petition gestartet. Diese Nachricht ist für sie aber ein Rückschlag: „Für heute müssen meine Familie und ich das sacken lassen.“