Mit einem als „Weltneuheit“ angepriesenen Personenschiff hat das Rostocker Unternehmen A-Rosa als Erstes auf Kritik an Feinstaub und CO2-Ausstoß von Rheinschiffen im Bereich der Innenstädte reagiert. Mit der A-Rosa Sena wird Ende Mai in Köln das weltweit erste E-Motion-Kreuzfahrtschiff auf dem Rhein in Betrieb genommen.

Als die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (65) vor dreieinhalb Jahren vor einem bundesweiten Diesel-Gipfel in Berlin ein Tempolimit für Rheinschiffe forderte, war das Aufbegehren in der betroffenen Branche groß. Für Reker waren nicht nur Dieselautos für den Feinstaub in der Innenstadt verantwortlich, sondern zunehmend auch die vorbeifahrenden Frachtschiffe und anlegenden Flusskreuzfahrtschiffe.

Ein Tempolimit wurde gar als „Schnapsidee“ abgetan – mit maximalen Geschwindigkeiten von 10 km/h rheinaufwärts und 20 km/h flussabwärts sei da eh nicht mehr dran zu schrauben.

Umweltfreundliches Hybridschiff wird in Köln getauft

Aber A-Rosa gab mit der Sena ein umweltfreundliches Hybridschiff in Auftrag, das über Diesel- und Elektromotor sowie einem Batteriespeicher verfügt.

Kapitän Ulli Schwalbe, der die A-Rosa Sena führen wird, erklärt: „Das Besondere ist der Hybridantrieb, mit dem wir nahezu geräuschlos und emissionsarm in den Hafen ein- und ausfahren können.“

A-Rosa-Sprecherin Annika Schmied erklärt die Funktionsweise dieses umweltschonenden Kreuzfahrtschiffes so: „Bei der Anfahrt auf die Städte wird auf Elektromotor umgestellt, der seine Energie aus dem Batteriespeicher zieht. Die Batteriespeicher können dann während der Fahrt außerhalb der Städte mit Dieselmotoren oder durch Landstrom im Hafen wieder aufgeladen werden.“ Der Energieverbrauch werde mit diesem System obendrein gesenkt.

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Bevor Kapitän Schwalbe am 28. Mai zur Jungfernfahrt nach Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen ablegt, wird das neue Schiff am Kölner Rheinufer zwischen Deutzer und Zoobrücke getauft – durch Schauspielerin und Sängerin Yvonne Catterfeld (42).

Von Köln nach Amsterdam – A-Rosa Sena verfügt über fünf Decks

Obwohl die Diesel-/Elektrotechnik im Schiffsinneren mehr Platz einnimmt, ist die A-Rosa Sena geradezu ein Raumwunder. Die 121 Kabinen haben einen vollwertigen, begehbaren Balkon, das Schiff verfügt über fünf Decks, auf denen sogar – bei Flussschiffen sonst unüblich – ein Kids-Club Platz hat, außerdem ein großer Spa-Bereich mit Fitness und Sauna, zwei Pools auf dem Sonnendeck, zwei Restaurants und mehrere Bars und Lounges. Das 135 Meter lange Schiff ist mit 17,7 Meter rund sechs Meter breiter als herkömmliche Flusskreuzfahrtschiffe.

„Wir haben die Maße genommen, die für das Fahrgebiet des Schiffes auf dem Rhein möglich sind“, sagt Annika Schmied über die Übergröße und das Einsatzgebiet des neuen Luxusschiffs. Ab 28. Mai werden mit dem neuen Schiff von/bis Köln Fünf- oder Sieben-Tage-Reisen nach Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen angeboten.