Chaos um SchulplatzvergabePlätze an Kölner Gymnasien fehlen – NRW-Ministerin nennt neue Zahlen

Demonstration am Kölner Alter Markt gegen zu wenig Schulplätze.

Auf dem Kölner Alter Markt demonstrierten Kinder und Eltern am 28. März 2022 gegen zu wenig Schulplätze.

Die Zahlen rund um die Schulplatzvergabe in Köln sorgen für Verwirrung. Yvonne Gebauer hat nun Zahlen genannt, nach denen 100 Kölner Kinder ab Sommer nicht in einem Kölner Gymnasium beschult werden können.

Der Ärger rund um die Schulplatzvergabe in Köln geht weiter. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer verkündete am Mittwoch (30. März 2022) im Schulausschuss des Düsseldorfer Landtages: Es bleiben rund 100 Schülerinnen und Schüler übrig, denen kein Platz an einem Gymnasium im Kölner Stadtgebiet angeboten werden kann.

Heißt im Klartext: 100 Kinder, die in Köln wohnen, werden laut der Schulministerin ab Sommer auf eine Schule außerhalb der Kölner Stadtgrenze gehen müssen. Es sei das erste Mal, dass sich diese Situation so ergebe.

100 Kölner Kinder ohne Platz an Gymnasium im Stadtgebiet

Die neuen Zahlen sorgen für Verwirrung. Schließlich hatte am Dienstag (29. März 2022) die Stadt Köln noch per Pressemitteilung veröffentlicht: 58 bis dato unversorgte Kinder würde über Mehrklassen versorgt werden. Versichert wurde: „Jedem Kind im Anmeldeverfahren kann ein Platz an einem Gymnasium angeboten werden, wenn auch leider nicht immer an der gewünschten Schule.“

Gebauer zeichnete nun im Düsseldorfer Landtag ein anderes Bild.

Insgesamt seien laut vorläufigen Informationen der Bezirksregierung Köln an den Gymnasien im Sommer rund 4100 Schüler unterzubringen. „Ohne Erweiterungsmaßnahmen fehlen dort circa 500 Schulplätze“, so Gebauer.

Um die fehlenden Plätze zu schaffen, wurden folgende Maßnahmen getroffen: Die Klassengrößen wurden auf 31 Kinder aufgestockt, zudem wurden sieben Mehrklassen an städtischen Schulen sowie zwei an privaten Gymnasien genehmigt.

Wie Gebauer ankündigte, werde es aber wohl keine weitere Mehrklassen geben. Dies sei aufgrund der völlig überfüllten Kölner Gymnasien „nicht verantwortbar“.

Gebauer bedauerte die Situation: „Es ist in meinen Augen beschämend, dass mit diesem desaströsen Kölner Schulplatz-Geschachere der Eindruck vermittelt wird, dass die Kinder weder an der einen noch an der anderen Schule willkommen sind.“

NRW-Schulministerin Gebauer bedauert Situation

Weiter sagte sie: „Vor allem tun mir die Schülerinnen und Schüler der jetzigen vierten Klassen leid, die im Zuge des für sie so bedeutsamen Übergangs von der Grundschule nicht die gewünschte weiterführende Schule besuchen können und nun in sehr großer Zahl mit Ablehnungen konfrontiert sind.“

Ein ähnliches Problem würde sich bei den städtischen Gesamtschulen ergeben. Auch dort sei damit zu rechnen, dass circa 1000 Schülerinnen und Schüler keinen Platz an den 15 Schulen erhalten werden. (ra, dpa)