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Politik macht DruckVerschimmelt und marode – Zustände von Hochhäusern in Köln-Chorweiler immer schlimmer

Blick in eine Wohnung mit Schimmelbefall.

Eine Wohnung mit einem Wasserschaden und Schimmelbildung in einem Hochhaus an der Osloer Straße in Köln-Chorweiler, aufgenommen im August 2022. Viele Mieterinnen und Mieter beklagen sich über die schlimmen Zustände.

Die schlimmen Zustände in den Hochhäusern in Köln-Chorweiler holen jetzt die Politik auf den Plan.

von Adnan Akyüz  (aa)

Schimmel, defekte Heizungen, fehlendes Warmwasser – die Zustände in manchen Wohnhäusern in Köln-Chorweiler sind für die Menschen eine Zumutung. Da es in den letzten Jahren immer schlimmer geworden ist, schaltet sich jetzt die Politik ein. Doch es gibt auch Beispiele, wie es besser geht.

Viele Hochhäuser an der Osloer Straße in Köln-Chorweiler sind kaum noch bewohnbar. Seit Jahren plagen sich Mieterinnen und Mieter mit Schimmel oder Ratten und immer wieder über Monate defekte Heizungen und fehlendes Warmwasser.

Köln: Politik fordert sofortiges Handeln wegen maroder Häuser in Chorweiler

Im Fokus der Kritik steht die Wohnungsgesellschaft ZBVV. EXPRESS.de hatte im August 2022 über die Situation der Kölnerin Angela Aranov berichtet. Sie lebte als Mieterin in einer verschimmelten und von Ratten befallenen Wohnung, beklagte sich über mangelnde Unterstützung ihres Vermieters, der ZBVV. Nach dem EXPRESS.de ihre Situation öffentlich gemacht hatte, schaltete sich das Kölner Wohnungsamt ein und vermittelte ihr eine neue Wohnung in Nippes, in der sie heute lebt.

Doch das ist nur ein Fall von vielen. Dutzende Menschen leben noch in maroden Häusern – Besserung ist nicht in Sicht. Die Zustände beschäftigen jetzt sogar die Politik. Lena Teschlade (34), NRW-Landtagsabgeordnete der SPD für den Wahlkreis der Bezirke Chorweiler und Nippes, fordert ein sofortiges Handeln.

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Die Politikerin sagt: „Die Zustände der Wohnungen, die in der Verantwortung der Verwaltungsgesellschaft ZBVV GmbH liegen, sind unhaltbar und katastrophal. Die Bedingungen, denen die Bewohnerinnen und Bewohner ausgesetzt sind, sind inakzeptabel und können nicht länger hingenommen werden.“

Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Vermieterinnen und Vermieter müssten ihrer Verantwortung gegenüber ihren Mieterinnen und Mietern nachkommen, sagt die Politikerin. Die Redewendung „Eigentum verpflichtet“ treffe hier „voll und ganz“ zu, so Teschlade. „Es ist unverantwortlich, dass Menschen, Familien mit Kindern oder Erkrankte in Wohnungen mit großflächigem Schimmelbefall leben oder über viele Monate hinweg ohne Heizung und warmes Wasser auskommen müssen“, erklärt die Politikerin.

Lena Teschlade sitzt an einem Tisch.

Lena Teschlade, NRW-Landtagsabgeordnete der SPD, hier eine Aufnahme im Oktober 2022 in Köln, kritisiert die Zustände in Chorweiler.

Auch die Stadt Köln sei gefordert, zu handeln. Sozialdezernent Harald Rau müsse tätig werden und dem verantwortlichen Wohnungsunternehmen deutlich machen, dass solche Zustände in Köln nicht geduldet werden, fordert sie. Die Politikerin kündigt an, sich „weiterhin dafür einzusetzen, dass ein lebenswertes Wohnen in einwandfreien Wohnungen möglich ist“.

Die Wohnungsgesellschaft ZBVV, die eigenen Angaben zufolge bundesweit rund 62.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten, davon 196 in Chorweiler, betreut, hatte auf Anfrage von EXPRESS.de erklärt, dass Mieterinnen und Mieter sich bei der telefonischen Mieterbetreuung melden können, um ihre Probleme dort vorzutragen. „Ferner ist in der Osloer Str. 6 auch unser Hausmeisterbüro. Zudem ist auch unsere Verwaltung im City-Center Chorweiler fußläufig erreichbar“, erklärte ein Sprecher.

Gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärte die ZBVV, dass Mieterinnen und Mieter bei Schadensmeldungen „umgehend einen Termin erhalten“ würden. Bei größeren Schadensereignissen könne es in Einzelfällen zu Verzögerungen kommen. Zudem sollen in Chorweiler Heizung und Warmwasserversorgung im vergangenen Jahr komplett erneuert worden sein. Wer Probleme habe, könne zusätzlich die jeweilige Verwalterin per Mail erreichen, die Kontaktdaten seien über Aushänge in den Häusern einsichtig. Für ihre verwalteten Objekte erhielte die Gesellschaft „keine auffällig hohe Anzahl an Schadensmeldungen“.

Ein Beispiel, bei dem die Stadt gehandelt hat, zeigt bereits Wirkung. Mit dem Kauf der Hochhäuser am Pariser- und Liverpoolerplatz im Jahr 2016 durch die städtische Wohnungsgesellschaft GAG hat sich die Situation für die Menschen enorm verbessert. Bleibt abzuwarten, ob der Druck der Politik an den Zuständen in anderen Hochhäusern in Chorweiler etwas verändern wird.