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Klo-Zoff an Kölner SchuleEltern verärgert über neue Regelung – der Grund ist nachvollziehbar

Blick auf die Henry-Ford-Realschule in Köln.

Die Henry-Ford-Realschule in Köln-Seeberg, hier eine undatierte Aufnahme des Schulgebäudes.

An der Henry-Ford-Realschule in Köln sorgt eine neue Regelung für Ärger bei Eltern.

von Adnan Akyüz  (aa)

Ohne Moos keine Klos? So hört sich die neue Regelung an der Henry-Ford-Realschule in Köln-Seeberg an. Schülerinnen und Schüler wurden aufgefordert, eine Gebühr für die Nutzung der Schultoiletten zu bezahlen. Verärgerte Eltern weigern sich und fragen sich, ob die Forderung rechtens ist. EXPRESS.de hat nachgehackt.

Die Eltern der rund 740 Schülerinnen und Schüler der Henry-Ford-Realschule, die im Kölner Norden einen guten Ruf hat, wurden mit einem Schreiben über die neue Regelung informiert.

Köln: Realschule verlangt 5 Euro für Toilettenaufsicht

Ein Vater, dessen Tochter die 5. Klasse besucht, meldete sich bei EXPRESS.de. Er sagt: „Mein Kind kam von der Schule und sagte uns, dass es 5 Euro Toilettengeld zahlen soll. Ich dachte, ich höre nicht richtig. Wozu zahlen wir Schulgeld und Steuern? Wir werden die 5 Euro nicht zahlen. Da geht nicht ums Geld, sondern um die Frage, ob es eine rechtliche Grundlage dafür gibt.“

Tatsächlich gibt es in Köln andere Schulen, bei denen es schon länger eine Gebühr für die Nutzung der Schultoiletten gibt. Bei der Henry-Ford-Realschule hatte ein Förderverein bisher die Kosten für eine Aufsicht übernommen, nachdem diese aufgrund von Vandalismus eingesetzt worden war.

Nach dem Wegfall des Fördervereins, werden nun die Eltern zur Kasse gebeten, erklärt der Vater der Schülerin. So steht es auch in dem Elternbrief.

Ein Ausschnitt aus einem Elternbrief

Mit diesem Brief der Henry-Ford-Realschule wurden die Eltern über die neue Regelung informiert.

EXPRESS.de fragte bei der für Schulen zuständigen Bezirksregierung Köln nach. Auf Anfrage erklärt Sprecher Dirk Schneemann, dass einige WCs der Schule wegen Vandalismus zeitweise gar nicht mehr nutzbar gewesen seien.

Da sich an den Zuständen trotz mehrerer internen Maßnahmen nichts geändert habe, fasste die Schulkonferenz (also die Vertretungen von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Eltern) den Beschluss, wonach eine Servicekraft auf Mini-Job-Basis über den Förderverein der Schule angestellt werden sollte, um diesem „unsäglichen Zustand“, wie die Schule mitteilt, entgegenzuwirken.

Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Die Schulgemeinde sei noch vor Beginn der Coronapandemie im März 2020 darüber informiert worden. Aufgrund der seitdem vorübergehenden zeitweisen Aussetzung des Präsenzunterrichts wegen der Coronapandemie sei der Beschluss bisher nicht umgesetzt worden.

Zu Beginn des Schuljahres 2022/23 hat die Schulleitung den Schulkonferenzbeschluss dann aufgegriffen. Von November 2022 bis Februar 2023 hat es eine viermonatige Probephase gegeben, die mit dem Gewinn einer Servicekraft als Toilettenaufsicht, die u.a. auch für die Herausgabe von Hygieneartikeln zuständig war, realisiert werden konnte.

Diese Probephase wurde ausschließlich aus Mitteln des Fördervereins der Schule – also aus freiwilligen Spenden – finanziert und sei so gut angekommen, dass man die Servicekraft behalten wollte.

„Ohne weitere finanzielle Unterstützung war und ist dies jedoch nicht zu realisieren. Zur Finanzierung des Projekts wurde die Elternschaft aufgerufen, dieses Projekt durch eine einmalige Unterstützung in Höhe von 5 Euro für eine viermonatige Zeit (von März bis Juni 2023) mitzufördern“, erklärt der Sprecher.

Dabei handele es sich weder um „Schulgeld“ noch um eine Verpflichtung, stellt der Sprecher klar.

Selbstverständlich könnten Schülerinnen und Schüler, deren Eltern diese „Spende“ nicht aufbringen können oder wollen, die Toiletten auch weiterhin kostenfrei benutzen. „Die Toilettenbenutzung an sich war und ist für alle Schülerinnen und Schüler sowieso kostenlos!“.