Ein Transatlantikflug von Frankfurt nach New York. Die Passagiere gehen auf ihre Plätze. Die Maschine ist voll besetzt. Willkommen an Bord. Doch selbst dem Piloten ist nicht zu trauen. Es ist der Abflug in die Hölle.
„Blood Red Sky“Kölner Darsteller ist der Held des neuen Netflix-Schockers
Köln. Der neue Netflix-Film „Red Blood Sky“ ist ein Schocker. Aber natürlich: keine Geschichte ohne Held. Und der ist - im wahren Leben - ein Kölner. Genauer: ein Kölner Araber. Ganz genau: ein Sohn tunesischer Eltern. „Endlich...“, sagt der Film- und Theaterschauspieler Kais Setti (36), „spiele ich einen Guten!“
Köln: Schauspieler Kais Setti spielt Hauptrolle in Netflix-Film „Blood Red Sky“
Setti, aufgewachsen im Eigelsteinviertel rund um St. Ursula, verkörperte zuletzt in der Erfolgsserie „Dogs of Berlin“ einen libanesischen Clan-Gangster. Araber als Herrscher in der mörderischen Unterwelt. Oder als Terroristen. Oder als Nafris - wie die Polizei in einem umstrittenen Kürzel aus Nordafrika stammende Kriminelle benannte. Derartige Rollen gibt und gäbe es für einen Typ wie Kais Setti genügend. Diesmal ist es anders.
„Weg vom Klischee vom Araber, der immer der Böse ist.“ In einer infernalischen (und fantastischen) Handlung, die nicht immer logisch ist, aber voller Überraschungen steckt, ist der zu einem Kongress in den USA eingeladene Fluggast Farid (Kais Setti) ein Licht der Hoffnung. Die Entführer, die die Maschine in ihre Gewalt bringen (einer heißt Berg, gespielt von „Prison Break“-Star Dominic Pursell), haben einen teuflischen Plan. Aber sie wissen nicht um das unglaubliche Geheimnis der Passagierin Nadja (Peri Baumeister), die diese Reise mit ihrem Sohn angetreten hat, um bei einem Arzt in New York Heilung zu finden.
Farid ist, ohne es geahnt zu haben, von Anfang an Bestandteil des terroristischen Plans. Im Film spricht Kais Setti stellenweise seine Muttersprache. „Arabisch kann ich fließend“, sagt der kölsche Tunesier, der stolz ist, den großen Willy Millowitsch gekannt zu haben. Das hatte er seinem Vater zu verdanken, der lange Jahre im Excelsior und im Weinhaus Lenz arbeitete und Willy gerne bediente.
„Mein Vater ist begeistert von meiner Rolle und erzählt allen seinen Leuten in Tunesien vom Film. Papa ist mein größter Fan. Könnte er besser mit dem Computer umgehen, wäre er mein Manager.“ Im finalen Casting hatte Kais Setti den Vorzug vor dem aus Hollywood-Produktionen bekannten Kandidaten Numan Acar bekommen (hatte 2019 mit Will Smith in „Aladdin“ gespielt). Regisseur von „Blood Red Sky“ ist Peter Thorwart, der bis vor kurzem in Köln lebte. Der Actionhorrorstreifen (ab 16) wurde in Prag, Brünn, Leipzig, Köln und Düsseldorf gedreht.