Nach Schießerei am KölnbergGroßer Rocker-Prozess startet – es geht um versuchten Mord

Am Kölnberg gab es eine Schießerei - Großeinsatz für die Polizei!

Köln – Unter starken Sicherheitsvorkehrungen beginnt am Montag am Kölner Landgericht der zweite große Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder der Hells Angels innerhalb weniger Tage.

Den acht Angeklagten wird versuchter Mord vorgeworfen. Es geht um eine Schießerei im Juni 2015 an einem Kiosk im Stadtteil Meschenich, für den das örtliche Charter - der Ortsclub - der Rockergruppe verantwortlich sein soll.

Brüderpaar soll sich in Drogengeschäfte eingemischt haben

Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, sie hätten dort ein Brüderpaar abstrafen wollen, weil es sich in die Drogengeschäfte des Kölner Charters eingemischt habe. Der Chef des Charters, der „Präsident“, soll einem der beiden mit einem Messer in den Nacken geschlagen haben. Die anderen Gangmitglieder und Unterstützer hätten die Brüder dann an die Kioskwand gedrängt - und dann seien Schüsse gefallen.

Die Brüder und ihre zu Hilfe kommende Mutter seien dabei schwer verletzt worden. Der Clubchef sei inzwischen in die Türkei geflüchtet.

Bereits in der vergangenen Woche hatte am Kölner Landgericht ein Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder oder Unterstützer der Kölner Hells Angels begonnen. Auch in diesem gibt es acht Angeklagte. Das Verfahren dreht sich aber vor allem um Marihuana-Geschäfte und Brandstiftung.

Rocker-Kutten im Gericht verboten

Beide Prozesse eint, dass das Gericht für sie umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen trifft. Das Tragen von Rocker-Kutten wurde im gesamten Gebäude verboten. Man will keine Machtdemonstration.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Kölner Charter 2014 gegründet wurde. Die Rocker sind in der Stadt allerdings keine Unbekannten. 2012 verfügte das nordrhein-westfälische Innenministerium schonmal die Auflösung des Vereins „Hells Angels MC Cologne“.

(dpa)