Ursache ist jetzt bekanntHistorische Stein-Pumpe am Kölner Alter Markt zerstört
Köln – Trauriger Anblick am Dienstagmorgen mitten in Köln.
Die Steinerne Pumpe am Alter Markt liegt in Trümmerteilen quer auf dem Boden. Die Pumpe ist allem Anschein nach am Sockel gebrochen und anschließend umgefallen.
Köln: Pumpe von Baufahrzeug umgefahren
Lange war unklar, was eigentlich passiert war. Nach Anfrage vom EXPRESS meldete sich jetzt die Stadt Köln. Die Pumpe sei heute früh gegen 8.30 Uhr von einem nicht-städtischen Baufahrzeug umgefahren worden. Die Polizei habe bereits einen Unfallbericht aufgenommen.
Bei der Pumpe handele es sich nach Angaben der Stadt Köln um ein Objekt, das in der Verwaltung des Stadtkonservators liege. Demnach sei die städtische Gebäudewirtschaft für die bauliche Unterhaltung zuständig und habe Anzeige erstattet, um die städtischen Ansprüche zu sichern.
Köln: Pumpe soll auf den Alter Markt zurückkehren
Im ersten Schritt sollen nun die zerstörten Teile eingesammelt und gesichert werden. Anschließend soll dann in Abstimmung mit dem Stadtkonservator und Fachfirmen beurteilt werden, wie umfangreich eine Restaurierung der Pumpe sein müsse.
Daher könne die Stadt Köln zum aktuellen Zeitpunkt noch keine Angaben über die Größenordnung möglicher Kosten machen. Klar sei jedoch, dass die Pumpe wieder instand gesetzt und auf den Alter Markt zurückkehren soll.
Köln: Brunnen und Pumpen als beliebte Waschplätze
Die öffentlichen Brunnen und Pumpen, wie zum Beispiel diese am Alter Markt, galten vor langer Zeit als beliebte Waschplätze und selbst im Rhein wurde damals gewaschen. „Unsere Vorfahrinnen hatten es nicht so gut - sie mussten ihre schmutzige Wäsche buchstäblich in der Öffentlichkeit waschen", erklärt Stadtführerin Sabine Gläsel.
Dieses Waschen der schmutzigen Wäsche in der Öffentlichkeit sei häufig die einzige - und daher sehr willkommene - Gelegenheit gewesen, mit anderen in Kontakt zu kommen. Lediglich betuchtere Haushalte hätten sich Lohnwäscherinnen leisten können.
Köln: Rheinauhafen wurde zum Bleichen genutzt
Gebleicht wurde die Wäsche auf der Insel Werthchen, der Teil des Rheinauhafens, auf dem sich heute die Kranhäuser befinden. Ab 1847 plante die Stadt die Verbindung mit dem linken Rheinufer und so wurde die Insel zur Halbinsel.
Da Mitte des 19. Jahrhunderts bereits die öffentliche Kanalisation gebaut wurde, habe man Werthchen ohnehin nicht mehr zum Bleichen gebraucht. In der Folge war das Waschen in der Öffentlichkeit offiziell verboten und fand, so wie wir es heute kennen, im Inneren des Hauses statt. (cho)