Am Grab des verstorbenen Angehörigen innehalten und einen Moment verweilen – für viele Menschen ist das der Weg, mit dem Verlust umzugehen. Dem will die Stadt aber einen Strich durch die Rechnung machen, jetzt aber später als vorerst geplant.

Das Drama um die privaten Bänke auf Melaten hatte viele Kölnerinnen und Kölner in Aufruhr versetzt (EXPRESS.de berichtete). Nun gibt es Neuigkeiten.

Stadt reagiert auf Gegenwind: Frist für Bänke auf Melaten verlängert

Die Stadt Köln hatte zuletzt rund 100 Bänke, die von Privatpersonen an den jeweiligen Gräbern aufgestellt worden waren, mit einem Zettel markiert. Darauf zu lesen: Die Möbelstücke müssen bis zum 8. September 2023 entfernt werden, ansonsten rücke die Friedhofsverwaltung an und räume sie weg.

Grund dafür: Die Bänke würden zunehmend das Erscheinungsbild des denkmalgeschützten Melaten-Friedhofs beeinträchtige, zudem stellen sie wohl ein Sicherheitsrisiko dar.

Nicht nur berühmte Persönlichkeiten wie Hella von Sinnen (64) und Julian F. M. Stoeckel (36) schalteten sich ein, es wurde eine Petition für den Erhalt der Bänke gestartet, die tausende Menschen unterschrieben haben. Auch die Politik schaltete sich ein – und sorgte für mächtig Gegenwind.

Am Montag (21. August 2023) fand eine Sondersitzung des „Arbeitskreis Friedhof“ statt, in der das Bank-Thema heiß diskutiert wurde.

Am Donnerstag (24. August 2023) tagte dann der Umweltausschuss der Stadt Köln und traf schließlich eine Entscheidung: Die Frist wird verlängert! Und zwar um ein halbes Jahr. Der neue Termin, an dem die Bänke entfernt sein müssen, ist der 1. März 2024.

Noch in diesem Jahr wolle die Stadt laut dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ 22 eigene neue Bänke auf Kölns berühmtem Friedhof aufstellen.

Es bestehe zu dem die Option, auf der Grabfläche selbst eine Bank aufzustellen oder eine Bank zu spenden und mit der Friedhofsverwaltung den Aufstellort zu besprechen.