von Adnan Akyüz (aa)
„Supasalad“Anke Schäfer (†24): Eltern mit bewegender Zeugenaussage beim Mord-Prozess

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Anke Schäfer wurde ermordet.
Köln – Beim Prozess um den Messermord in der Salatbar „Supasalad“ im Juli 2007 sagten am Donnerstag die Angehörigen der getöteten Inhaberin Anke Schäfer (24) vor dem Landgericht aus.
Alle beschrieben Anke als positiven, lebensfrohen Menschen. Mutter Marion (61) berichtete mit zittriger Stimme von einer Phobie ihrer verstorbenen Tochter.
Große Angst vor spitzen Gegenständen
„Mit drei Jahren wurde ein großer Tumor bei Anke entdeckt. Bei der Behandlung hat sie viele Spritzen bekommen und hatte seit dem Angst vor Nadel und spitzen Gegenständen“, erklärte sie.
Laut Anklage war Anke Schäfer in Panik geraten, als der Angeklagte ein Messer gezogen hatte. Das sollte ihr Todesurteil sein. „Sie wäre bestimmt cool geblieben, wenn kein Messer im Spiel gewesen wäre“, so die Mutter.
Rührende Worte der Eltern
Die Eltern sind auch froh darüber, dass der Bruder das gemeinsame Geschäft erfolgreich weiterführt. „Wir haben sie als Familie auch finanziell unterstützt und die beiden haben auch ihr Erspartes in das Geschäft gesteckt. Es sollte ja ihre Zukunft werden“, sagte die Mutter dann den Tränen nahe.
„Sie war mein Wonneproppen. Wir haben fast jeden Morgen telefoniert und hatten ein sehr liebes Verhältnis“, erzählte Vater Heinz Schäfer.

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Der Angeklagte Enes A. (36) legte beim Prozess-Auftakt ein Geständnis ab.
„Es war ein Drama“
Er hat im Urlaub auf Norderney von Ankes Tod erfahren. „Das war ein Drama. Einfach Scheiße! Der familiäre Zusammenhalt und unser Geschäft haben uns geholfen.
Mit der Zeit denkt man nicht mehr so oft daran. Es gibt aber Phasen, wo es schwer wird. Ein paar Wochen vor Weihnachten oder bei jeder Familienfeier. Anke fehlt einfach“, schilderte Ankes Vater.
Mutter weinte nur
Als der Vater erfahren hatte, dass der Mörder ihrer Tochter gefasst worden war, sei es ein gutes Gefühl für ihn gewesen. „Mein Frau hat nur geweint“, sagte er.
Rund 20 Freunde von Anke haben den Prozess am Donnerstag mitverfolgt. Der Angeklagte hat den Aussagen der Angehörigen von Anke die ganze Zeit mit gesenktem Kopf gelauscht.
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