Warnung für SilvesterKölner Tierheim stellt „Idioten“ an den Pranger – „finden witzig, was andere quält“

An Silvester wird traditionell Feuerwerk gezündet. Das Tierheim Zollstock warnt vor den Auswirkungen für Tiere.

von Adnan Akyüz  (aa)

Das Kölner Tierheim in Zollstock warnt knallhart vor den Auswirkungen von Silvester-Böllern auf Haustiere.

Dabei wendet sich das Tierheim an die Halterinnen und Halter und an „genug Idioten, die witzig finden, was andere quält“.

Köln: Tierheim gibt Tipps für Haustiere an Silvester

Mit dem Start des Böllerverkaufs am Samstag (28. Dezember) sieht es das Tierheim Zollstock wieder kommen.

Die Tierschützerinnen und Tierschützer befürchten, dass sich die Menschen nicht an die Regeln halten und vorzeitig mit dem Böllern anfangen. Denn: Silvesterfeuerwerk ist nur am 31. Dezember und am 1. Januar erlaubt.

Das Tierheim warnt vor den Auswirkungen des Feuerwerks auf die Tiere und hat auch ein paar Tipps für Halterinnen und Halter. „Sichert eure Hunde beim Spaziergang daher bitte nicht erst an Silvester gut, sondern schon früher. Und sagt nicht, euch kann das nicht passieren, euer Hund ist ‚schussfest‘. Von vielen Hunden, deren Überreste buchstäblich von der Straße oder den Gleisen gekratzt werden mussten, haben ihre Halterinnen und Halter genau das gedacht“, heißt es in dem Beitrag auf Instagram.

Silvester 2023/2024 seien laut des Tierheims deutschlandweit 457 gezählte Hunde entlaufen. Am Vorjahressilvester seien es 667 entlaufene Hunde und 500 verschwundene Katzen gewesen – die Dunkelziffer soll deutlich höher liegen.

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Aber auch Kaninchen, Vögel, Pferde und andere Tiere hätten Angst vor dem Geböllerkrach, den grellen Lichtern und dem Geruch.

„Sie alle sollten gut gesichert werden, und auch für eine Freigängerkatze sind einige Tage ‚Stubenarrest‘ besser als draußen dem Feuerwerk ausgesetzt zu sein – oder Schlimmerem. Es gibt leider genug Idioten, die witzig finden, was andere quält“, so das Tierheim.

Hier mehr lesen: Böllerverbot, Brückensperrungen, Strafen - Worauf alles an Silvester in Köln zu achten ist

Auch Wildtiere würden sehr unter dem Geknalle leiden, den grellen Lichtern und dem Gestank von Böllern und Feuerwerk. „Unzählige Wildtiere werden jedes Jahr verletzt oder sterben wegen unseres Vergnügens. Es sollte selbstverständlich sein, darauf Rücksicht zu nehmen bei der Wahl des Ortes für das private Feuerwerk.“ Warum überhaupt Silvester gefeiert wird, erfährt ihr im Video oben.

Ziemlich ironisch richtet sich das Tierheim auch an diejenigen, die schon vor Silvester mit dem Böllern anfangen: „Und, liebe Vorabböllerer, wir freuen uns für euch, dass es euch gut geht. Wir freuen uns, dass es euch so gut geht, dass ihr ein Heidengeld schon Tage vor Silvester buchstäblich in die Luft jagen könnt. Das nennen wir wahrlich sinnvoll investiert. Und dass es auf Kosten der Mitmenschen, der Tiere und der Umwelt geht, ist völlig egal. Hauptsache, ihr habt euren Spaß.“