+++ EILMELDUNG +++ Horror-Unfall in NRW Auto durchbricht Brückengeländer und stürzt in die Tiefe – junge Frau stirbt

+++ EILMELDUNG +++ Horror-Unfall in NRW Auto durchbricht Brückengeländer und stürzt in die Tiefe – junge Frau stirbt

Rassismus, Promis und BelästigungWas ein Uber-Fahrer alles in Köln erlebt, macht sprachlos

Der Kölner Uber-Fahrer Hüseyin H. posiert mit Enissa Amani für ein Selfie.

Der Kölner Uber-Fahrer Hüseyin H. mit Schauspielerin Enissa Amani nach einer Fahrt am Dienstag (21. Juni 2022) in Köln.

Als Uber-Fahrer erlebt Hüseyin H. täglich unterschiedliche Menschen. Neben vielen angenehmen Begegnungen gibt es auch unschöne Momente.

von Adnan Akyüz  (aa)

Jeder Jeck ist anders. Mal zum Guten, mal nicht. Das hat der Kölner Uber-Fahrer Hüseyin H. (39) jetzt selbst erlebt. Vor wenigen Tagen traf der Fahrer aus Mülheim einen Promi – nicht zum ersten Mal. Kurz darauf musste er eine sehr unschöne Erfahrung machen – nicht zum ersten Mal. Bei EXPRESS.de erzählt er, was ihm so alles passiert ist.

Der US-amerikanische Fahrdienst Uber erfreut sich in Köln großer Beliebtheit. Auch, wenn den Unternehmern keine konkreten Zahlen nennt, hat sich der Dienstleister seit der Einführung im April 2019 in Köln etabliert. So leben Menschen wie Hüseyin H. „ganz gut“ – wie er sagt – von den Fahrten, die sie für Uber absolvieren. Er macht den Job schon seit drei Jahren.

Köln: Uber-Fahrer berichtet von Fahrt mit prominenten Fahrgästen

Dabei kommt es auch schon mal vor, dass sie Prominente als Fahrgäste begrüßen dürfen. So wie am Dienstag (21. Juni) als Schauspielerin und Komikerin Enissa Amani bei ihm eingestiegen ist.

Und wie ist das so, einen Promi durch Köln zu fahren? „Sie war ziemlich cool drauf, wie viele andere Promis, die ich schon gefahren habe. Die meisten freuen sich, wenn sie erkannt werden. Dann kommt man ins Gespräch“, erzählt Hüseyin.

Das Foto mit dem Promi veröffentlichte er auch in seinem Instagram-Profil. Da hat er auch Fotos von weiteren prominenten Fahrgästen wie DFB-Weltmeister Benedikt Höwedes, FC-Kicker Dejan Ljubicic, Schauspielerin Margarita Nigmatullin (50667) oder Musiker Peter Fox. Die Adressen der Promis behalte der Fahrer, wie bei allen Fahrgästen, natürlich für sich. Datenschutz!

Bei Instagram nennt sich Hüseyin „Der kölsche Türk“. „Ich bin Kölner und ich bin Türke. Das passt doch ganz gut“, sagt er.

Natürlich seien auch „Normalos“ als Fahrgäste willkommen, es sei aber „besonders schön“ einen Promi zu chauffieren. Doch als Uber-Fahrer habe er auch schon sehr unschöne Sachen erlebt.

Screenshot eines Chatverlaufs zwischen einem Uber-Fahrer und einem Kunden.

Ein Screenshot von einer Unterhaltung vom Mittwoch (22. Juni) mit einem Kunden, der nur deutsche Fahrer haben will.

So wie einen Tag nach der Fahrt mit Enissa Amani, also am Mittwoch (22. Juni). Hüseyin wollte einen Kunden aus der Altstadt abholen. Doch der Fahrgast war genervt, da Fahrer Hüseyin, der sich als gebürtiger Kölner eigenen Angaben zufolge gut auskennt, ihn nicht auf Anhieb finden konnte.

Screenshot eines Chatverlaufs zwischen einem Uber-Fahrer und einem Kunden.

Dieser Kunde wollte von Uber-Fahrer Hüseyin H. mehr als eine Fahrt. Der Screenshot ist von einer Unterhaltung vom 17. Juni 2022.

Dann habe der Fahrgast ihm folgende Mitteilung geschrieben: „Einfach nur zum Kotzen, möchte deutschen Fahrer. Keine Muslime.“ Hüseyin sagt, dass er mittlerweile ein dickes Fell habe, was solche Vorfälle angehe.

„Leider kommt das häufiger vor, als sich manche vorstellen würden. Auch fragen mich die Leute oft, woher ich komme. Wenn ich dann Köln als Antwort gebe, wollen das manche nicht akzeptieren. Da fängt für mich Rassismus an. Es gibt aber auch Leute, für die so eine Antwort normal ist.“

Doch damit nicht genug. Als Uber-Fahrer sei Hüseyin schon mehrmals sexuell belästigt worden. „Es gibt Kunden, die wollen mehr als eine Fahrt. Ganz offen fragen sie dann auch schon mal, ob ich nicht für Sex mit nach oben kommen will. Das kommt auch häufiger vor als man annehmen würde. Da lehne ich aber jedes Mal ab und mache mich schnell auf den Weg zur nächsten Fahrt.“