Veedel autofreiKölner Geschäftsleute beklagen hohe Verluste

Mario Schmitz, Serap Güler und ein Geschäftsmann auf der Deutzer Freiheit

Mario Schmitz, Serap Güler und Massimo von der Kaffeebar (v.l.) auf der Deutzer Freiheit.

Die CDU in Köln-Deutz setzt beim Verkehrsversuch Deutzer Freiheit noch einmal nach und pocht auf Teilöffnungen.

von Bastian Ebel  (bas)

Ein Kompromiss in Sachen autofreie Deutzer Freiheit muss her. Aber wie soll der aussehen? Die CDU in Deutz hat am Wochenende nach einem „Fachgespräch“ mit vielen Institutionen, das weitgehend ohne Ergebnis verlief, noch einmal die Händlerinnen und Händler besucht.

Die sehen die autofreie Deutzer Freiheit nach wie vor kritisch: „Ich habe seit Juni einige Großkunden und somit einiges an Umsatz verloren. Dabei machen wir in einer vergleichbaren Filiale sogar Gewinn während dieser Zeit. Wenn die Deutzer Freiheit dauerhaft gesperrt bleibt, werden wir umziehen oder sogar aus Deutz wegziehen“, so ein Inhaber. Umsatzverluste von bis zu 60 Prozent beklagen die meisten Geschäfte.

Köln: Autofreies Deutz von Handel kritisch gesehen

Neben Vorstand Mario Schmitz (CDU Deutz) und Ratsmitglied Florian Weber ging auch CDU-Bundestagsabgeordnete Serap Güler durch die Geschäfte. Ihr Fazit: „Was bei unseren Gesprächen mit den Händlern vor Ort deutlich wurde, ist vor allem: Sie sprechen von Ideologie. Politik ist immer schwer zu vermitteln, wenn nicht inhaltliche Gründe, sondern ideologische im Vordergrund stehen. Deshalb müssen die Entscheider hier schnellstmöglich an einem Kompromiss arbeiten, damit vor Ort wieder Ruhe einkehrt.“

Das forderte auch Bezirksbürgermeister Andreas Hupke (Grüne), der alle Beteiligten zu mehr Kompromiss aufruft. „Wir müssen uns auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner treffen.“ Aber wie sieht dieser Nenner aus?

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Für Mario Schmitz kommen da nur Teilöffnungen in Frage: „Einen Kompromiss kann es nur mit diesen Teilöffnungen geben. Ich erwarte auch von den Befürwortern endlich eine konstruktive und ernstgemeinte Kompromissbereitschaft.“

Sein emotionaler Appell: „Geschäftsleute sind keine Versuchskaninchen. Und es ist auch keinem Deutzer geholfen, wenn die Geschäfte aus Deutz wegziehen und die einst so lebendige Straße komplett leer steht. Ich wohne selbst mein ganzes Leben lang in Deutz. So eine schlechte Stimmung habe ich noch nie erlebt. Das muss endlich aufhören!“ Am 6. Januar gibt es erneut ein „Fachgespräch“ aller Beteiligten.