Russische PartnerstadtKölner Oberbürgermeisterin macht Ernst  – SPD spricht von falschem Signal

Das Foto zeigt die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Sie hat die Partnerschaft mit der russischen Stadt Wolgograd auf Eis gelegt.

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (hier ein undatiertes Foto) hat die Partnerschaft mit der russischen Stadt Wolgograd auf Eis gelegt.

Die Stadt Köln hat eine harte Entscheidung getroffen und die Partnerschaft mit der russischen Stadt Wolgograd auf Eis legen. Die SPD ist damit überhaupt nicht einverstanden.

Die Städtepartnerschaft von Köln und der russischen Stadt Wolgograd wurde aufgrund des Krieges in der Ukraine auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt.

Darauf haben sich die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker zusammen mit den Bündnispartnern im Stadtrat von den Grünen, CDU und Volt am Donnerstag (3. März 2022) geeinigt. Gegenüber Radio Köln bestätigte Reker den Schritt. Betonte aber, die Partnerschaft sei nicht dauerhaft beendet, sondern Ruhe vorerst.

So könne sich Köln keine Partnerschaft mit einer Stadt vorstellen, dessen Land einen Angriffskrieg führt. Die Kölner SPD hält nun entschieden gegen diese Entscheidung.

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Köln: Partnerschaft zu Wolgograd auf Eis gelegt

Die Loslösung von der Stadt Wolgograd sei für den Kölner SPD-Vorsitzenden Christian Joisten ein falsches Signal für die Einwohner der Stadt im Süden Russlands.

„Unser Verständnis einer Städtepartnerschaft ist, dass diese auch eine Partnerschaft der Bürgerinnen und Bürger der beteiligten Städte ist. Nicht die russischen Menschen führen Krieg gegen die Ukraine, sondern der Autokrat Putin. In diesem Sinne halten wir es für falsch, die Verbindung zur Bürgerschaft von Wolgograd zu kappen. Dass im Einzelfall Verbindungen zu staatlichen Stellen auf Eis gelegt werden, ist richtig und notwendig, aber doch nicht die Städtepartnerschaft als Ganzes“, erklärt Joisten.

Darüber hinaus sei es inakzeptabel, dass die Entscheidung ohne den Städtepartnerschaftsverein „Cologne Alliance“ getroffen worden wäre, der als Träger der Beziehung zwischen den beiden Städten gilt. „Auch dass der Rat nicht in seiner Breite eingebunden wurde, halten wir unter demokratischen Gesichtspunkten für sehr problematisch. Denn immerhin sind die Angelegenheiten der Städtepartnerschaften Ratsangelegenheiten“, so Joisten weiter.

Wolgograd, ehemals Stalingrad, ist seit 1988 Partnerstadt von Köln. Sie hat rund eine Million Einwohner und gilt als wichtiges Industrie- und Handelszentrum im südlichen Russland. (nb)