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Nach ZwangsräumungKölner Familie bekommt wichtige Hilfe, aber noch nicht von der Stadt

Zwangsräumung von sechsköpfiger Familie in Köln.

Jacqueline Winands verließ ihre Wohnung bei der Zwangsräumung am 17. Januar 2023 unter Tränen. Jetzt wartet die Familie auf ein Angebot der Stadt Köln.

Nach einer Zwangsräumung wartet eine Kölner Familie seit sechs Tagen auf ein Wohnungsangebot durch die Stadt Köln.

von Adnan Akyüz  (aa)

Es sind Tage der Ungewissheit für Familie Winands. Nach ihrer Zwangsräumung vor einer Woche wartet Jacqueline Winands mit ihren fünf Kindern auf eine neue Wohnung. Das Verwaltungsgericht hat die Stadt angewiesen, ihnen eine geeignete Wohnung zu vermitteln. Inzwischen ist die sechsköpfige Familie privat in Porz untergekommen.

Die Stadt Köln hat Familie Winands nach deren Zwangsräumung am 17. Januar 2023 immer noch keine geeignete Wohnung angeboten. Die Kölnerin war mit ihren fünf Kindern aufgrund von Mietrückständen und mehreren Polizeieinsätzen aus ihrer Wohnung in Gremberghoven geräumt worden.

Köln: Familie wartet nach Zwangsräumung auf neue Wohnung

Dass die Polizeieinsätze nach Ansicht des Vermieters, der Firma Vonovia, ein Grund für die Räumung gewesen ist, hatte die Stadt in einer Mitteilung bekannt gemacht. Jacqueline Winands hat daraufhin Anzeige wegen des Verdachts der Verletzung von Privatgeheimnissen gegen den oder die verantwortlichen Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter der Stadt Köln erstattet.

Die Veröffentlichung dieser Informationen habe ihrem Ruf geschadet und ihr die Wohnungssuche erheblich erschwert, meint auch der Verein „Sozialistische Selbsthilfe Mülheim“ (SSM), der die Familie unterstützend begleitet.

Nun wartet die Familie immer noch darauf, dass die Stadt den Beschluss des Verwaltungsgerichts, ihnen eine „angemessene und menschenwürdige“ Wohnung anzubieten, umsetzt. Die Stadt prüft derzeit aber noch, ob gegen den Beschluss Beschwerde eingelegt werden kann.

Laut Reentje Streuter vom SSM prüfe man nun zudem, die Vollstreckung des Beschlusses durch das Verwaltungsgericht zu beantragen. „In Frage kommt nach unserer Einschätzung die Androhung und Festsetzung eines Zwangsgeldes von bis zu 10.000 Euro“, erklärt er.

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Mittlerweile gibt es eine Zwischenlösung. Ein „Freund und Unterstützer“ des SSM, wie der Verein in einer Mitteilung erklärt, habe der Familie unentgeltlich eine Zweizimmerwohnung in Porz bereitgestellt und helfe bei der Einrichtung.

Dort harrt Jacqueline Winands mit ihren Kindern aus und wartet auf ein Angebot der Stadt Köln. Immerhin: Die Kinder könnten dort weiter in Schule, Kita und Therapie bleiben. Zuvor waren sie in einem Hotel in der Kölner Innenstadt untergekommen.

Für Dienstag (24. Januar) haben Aktivistinnen und Aktivisten erneut eine Demo am Historischen Rathaus in Köln angekündigt, bei der die Stadt wiederholt aufgefordert werden soll, den Beschluss des Verwaltungsgerichts umzusetzen und der Familie eine Wohnung anzubieten.