Die Räuber haben sich an der Aktion „Schichtwechsel“ beteiligt. Sie packten für die Lebenshilfe an.
Kölsch-BandEmotionaler Jobwechsel bei den Räubern – „Atmosphäre ist einmalig“
Unter dem Motto „Schichtwechsel“, hängten die Räuber für einen Tag ihre Instrumente an den Nagel, fuhren nach Heinsberg und packten zusammen mit den Mitarbeitenden der Lebenshilfe an.
Insgesamt 1100 Menschen mit Behinderung arbeiten in den Werkstätten. Zusammen mit ihren Job-Paten und -Patinnen, die aus unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten kamen, wurden die Räuber-Praktikanten direkt integriert.
Räuber-Frontmann zieht die Gummistiefel an
Für Gitarrist „Der Schrader“ ging es mit Gummistiefeln und grüner Arbeitshose zur Landschaftspflege. Auf Schlagzeuger Thommy Pieper warteten in der Schreinerei jede Menge Hölzer, die zu Paletten zusammengebaut wurden.
Für Bassist Martin Zänder stand die manuelle Gruppe auf dem Plan. Zurzeit werden in dieser Gruppe Reparatursets für Weidedraht-Zäune produziert.
Räuber-Urgestein Kurt Feller freute sich auf seinen Einsatz im Café Lesbar: „Diese Café-Atmosphäre ist einmalig“, schwärmte Feller.
Schnell kamen bei ihm die Erinnerungen an eins seiner ersten Konzerte Anfang der 1990er-Jahre hoch: „Wir gaben ein Konzert in einem Heim für ältere Menschen mit Behinderung. Am Anfang war ich mir nicht sicher, ob wir mit unserer Band da richtig waren. Als ich dann aber sah, mit welcher Begeisterung ein Mann mit schwerer Behinderung in seinem Rollstuhl wippte und wie die Betreuer und Betreuerinnen staunend danebenstanden und mir nach dem Auftritt erklärten, dass sie diese Freunde aufgrund der Schwere seiner Behinderung niemals von ihm erwartet hätten. Da kommen mir heute noch die Tränen. Seitdem weiß ich, Musik kann so viel bewegen.“
Räuber-Frontmann Sven West hatte sich bewusst für den Einsatz im Förderbereich der Werkstätten gemeldet.
Grund dafür: „Ich habe in meiner Zivildienstzeit bereits Kinder mit schweren Behinderungen begleitet.“ In dieser Gruppe ist viel Einfühlungsvermögen gefragt, den hier liegen Freude und Ängste manchmal sehr nah beieinander.
„Hier kommen viele schöne Erinnerungen an meine intensive Zivildienstzeit wieder hoch. Einmal mehr wurde mir heute wieder bewusst, wie wichtig die Arbeit der Lebenshilfe für Menschen mit Behinderungen ist. Ich würde mir wünschen, dass es die Aktion ‚Schichtwechsel‘ noch viel öfter gibt, damit die Menschen sehen und verstehen, wie wichtig Miteinander und Gemeinschaft sind“, betont Sven West.
Räuber mit besonderem Konzert für die Lebenshilfe
Nach ihrem intensiven Einsatz in den verschiedenen Fachbereichen der Lebenshilfe stand am Nachmittag der Schichtwechsel an. Für 450 Mitarbeitende der Werkstätten gaben die Räuber ein Konzert der besonderen Art, denn kurzerhand standen die Musiker mit ihrer Café-, Schreiner- und Gärtner-Arbeitskleidung auf der Bühne.
„Dieser Tag mit euch war etwas ganz Besonderes für uns“, betonte Sven West und rief in die begeisterte Menge: „Alle für einen, einer für alle ... und alle für die Lebenshilfe.“