Kölner Börsen-BrüderMilliardär investiert in Friesenviertel-Startup

Börsen-Brüder

Dominic und Manuel Heyden erobern die Börse. Ihr Startup „Nextmarkets“ hat 15 Mitarbeiter.

von Philipp Meckert  (pm)

Köln – Sie sind jung, innovativ, gebildet. Eine neue Generation von Gründern läutet eine (R)Evolution der Wirtschaft ein.

Zahlreiche Experten und Rankings adeln Köln als deutsche Internet-Hauptstadt und als Hochburg der Startups. Und Köln ist auch noch die Stadt der Brüder-Firmen.

Am Mittwoch starten Manuel und Dominic Heyden von der Friesenstraße aus offiziell ihre Börsen-Plattform „Nextmarkets“. Ein US-Star-Investor spendierte eine Millionensumme.

Vertraulichkeit, Verlässlichkeit – viele Unternehmen werden von Geschwistern geführt. Auch die beiden Kölner schmiedeten schon als auf die Börse fokussierte Studenten immer neue IT-Firmen.

Personal Trainer für die Börse

„Irgendwann fragten wir uns, warum es in verschiedensten Bereichen, etwa im Fitness oder beim Tennis, »personal trainer« gibt – nur an der Börse nicht“, erzählt Manuel Heyden (36).

„Gerade da, wo es um richtig viel Geld geht, gibt es keinen Coach. Und genau dort, wo man viel Geld verlieren kann, gehen die meisten Menschen irrational und unausgebildet heran.“

Aus dem Gedanken wurde eine Idee, 20 Monaten Entwicklungsphase folgte ein zweimonatiger Testbetrieb, der jetzt vorbei ist. „Nextmarkets“ hat nun 15 deutsche Börsenprofis und weitere sechs Kollegen in London und Zürich sitzen.

Von ihnen kann sich jetzt jedermann (natürlich gegen eine Monatsgebühr) abgucken, wo man am besten investiert, kauft und verkauft.

Kaum zu glauben: Das Kleinunternehmen im Friesenviertel, zwischen Milieukneipen und dem Dunst der Päffgen-Brauerei gelegen, weckte das Interesse eines Giganten – von Peter Thiel (48).

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Silicon Valley-Legende Peter Thiel, Verwaltungsrat von Facebook, steht auf Köln.

Der US-Investor mit rund 2,7 Milliarden Dollar Privatvermögen war der erste externe Kapitalgeber für Facebook sowie Gründer und Chef des weltumspannenden Online-Bezahldienstes Paypal.

Nebenbei ist der geborene Frankfurter noch einer der besten Schachspieler der Welt und war neulich der Hauptredner auf der Krönungsmesse von US-Präsidentenkandidat Donald Trump.

Und dieser Mann ist jetzt scharf auf ein Kölner Startup!

„Wir haben uns bei einer Finanzierungsrunde getroffen, und ich habe ihm unsere Idee präsentiert“, so Heyden. „Er ist intelligent und weiß, wie das Geschäft läuft. Sein Anteil war ein siebenstelliger Betrag.“

Die finanzielle Power und das Netzwerk ist also da, um „Nextmarkets“ in die Welt zu bringen. Von zwei Brüdern aus der Kölner Innenstadt.

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Zalando-Boys: Kölns berühmtestes Trio

Drei Söhne aus Marienburg sorgten schon in der Schule für Furore. Sie waren die besten Abiturienten Kölns, einer bestand mit 0,66er-Schnitt!

Nach Praktika im Silicon Valley und Studium in Oxford machten Alexander (41), Oliver (43) und Marc Samwer (45) mit dem Klingeltonanbieter „Jamba“, vielen weiteren Firmen und als Risikokapitalgeber „Rocket Internet“ für „Zalando“ ein Vermögen – laut „Forbes-Liste“ schätzungsweise rund fünf Milliarden Dollar!

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Alexander, Oliver  und Marc Samwer leben jetzt in Berlin.

Aber auch andere Brüder mit Kölner Wurzeln mischen das Internet auf:

Oliver Thylmann (40) ist ein preisgekrönter Unternehmer, baut derzeit mit seiner Firma „Giant Swarm“ Infrastruktur für Softwareentwickler.

Sein Bruder Fabian Thylmann (38) verdiente Millionen mit Sex-Portalen (u.a. „Youporn“), war einer der Geldgeber des früheren „Playboy-Clubs“ im Rheinauhafen.

Steil nach oben geht es für Frederik (30, Informatiker) und Alexander Peiniger (32, Mathematiker). Ihr fünf Jahre junges Software-Unternehmen „quintly“ analysiert und berät die Social Media-Aktivitäten von Unternehmen.

„Wir haben 60.000 Nutzer in 180 Ländern“, so Sprecher Julian Gottke (26). „Wir beschäftigen derzeit 27 Mitarbeiter und expandierten im vergangenen Jahr in den amerikanischen und brasilianischen Markt.“