Der Kölner Box-Trainer Maurice Weber reiste mit der Kölner Hilfsorganisation Dr. Sahin Help nach Ostafrika. Vor Ort wurden 50 neue Wasserbrunnen für die Bevölkerung eingerichtet.
„Die Zustände sind unglaublich“Kölner Box-Trainer mit Arzt auf besonderer Mission in Afrika
Als Profiboxer kannte Maurice Weber (43) mit seinen Gegnern keine Gnade. Verletzungsbedingt musste er nach einem WM-Kampf seine Karriere beenden. Seitdem führt er als Trainer die neue Boxer-Generation an das internationale Level heran.
Die nahende Weihnachtszeit nutzte der Kölner nun jedoch für eine ganz besondere Reise. Zum ersten Mal besuchte er Ostafrika, um dort die gemeinnützige Organisation Dr. Sahin Help zu unterstützen.
50 neue Wasserbrunnen in Ostafrika mit Spendengeldern eröffnet
Die Zustände, die er in Uganda erlebt hat, haben ihn sehr bewegt. „Das war wirklich ein sehr emotionaler Trip“, sagte er zu EXPRESS.de. „Ich kann das rational nicht nachvollziehen, dass, nur ein paar Flugstunden von unserem unendlichen Reichtum entfernt, Menschen an Hunger sterben oder von Tieren gebissen werden, weil sie Wasser suchen.“
Der Kölner Allgemeinmediziner Dr. Yavuz Sahin kam als Bundeswehr-Arzt in Afghanistan auf die Idee, die Organisation, die sich die Förderung der Kinder- und Jugendhilfe, die Unterstützung der Hilfe für Flüchtlinge und die Förderung des Katastrophenschutzes auf der ganzen Welt auf die Fahne geschrieben hat, zu gründen.
Weber war nun vor Ort mit dem Arzt dabei, als die Eröffnung von 50 neuen Brunnen in Dörfern ohne Strom und Toiletten vollzogen wurde und Lebensmittelpakete verteilt wurden. „Ich habe vom lieben Gott viele Möglichkeiten bekommen. Uns fehlt es in Westeuropa an nichts. Ich bin der Überzeugung: Wenn jeder etwas Gutes tut, geht es der Welt besser. Da sehe ich meine Pflicht. Ich werde mit Sicherheit weiter solche Projekte unterstützen“, sagte er zu EXPRESS.de.
„Die Freude der Menschen zu erleben, war beeindruckend. Das Projekt ist wirklich eine Herzensangelegenheit für mich. Das gibt so viel Kraft, weiterzumachen und zu helfen.“
Was der Box-Coach vor Ort sah, schockierte ihn. „Jeder Mensch hat das Recht, sauberes Wasser zu bekommen und zu trinken. Die Zustände vor Ort sind unglaublich, es gibt 40 Millionen Menschen, die verloren wirken. Ich muss es so hart sagen: Einem verkrüppelten Tier in West-Europa geht es besser als einem Menschen in Uganda.“
Weber weiter: „Ich kann nur appellieren, zu helfen. Es geht nicht um die Höhe von Beträgen. Wenn wir alle etwas beitragen, mit individuellen Möglichkeiten zu helfen, dass die Welt besser wird, lasst uns das tun. Es ist traurig, die Zustände 2024 in Ostafrika zu sehen. Die Menschen, die Wasser besorgen, werden von Schlangen gebissen. Sie müssen fünf Kilometer auf Fahrrädern fahren, die diesen Namen nicht verdienen und müssen darauf riesige Kanister laden.“
Uganda gilt trotz seiner Vielfalt noch immer als eines der ärmsten Länder auf dem Planeten. Fast 42 Prozent der Bevölkerung sind extrem arm. Weil so viele Menschen an Aids starben, ist die Hälfte der Bevölkerung heute jünger als 15 Jahre. „Wir sollten alle mithelfen, dass die Welt ein Stück besser wird“, sagt Weber.