Kölner CDUHat Mandl sich verzockt? Überraschende Wende bei OB-Kandidatenwahl

CDU-Parteichef Karl Alexander Mandl bei der Mitgliederversammlung.

Karl Mandl bei der Mitgliederversammlung. Die Kölner CDU wollte am Samstag (30. November 2024) eigentlich ihren Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl im kommenden Jahr wählen.

Wer wird OB-Kandidat für die CDU in Köln? Diese Entscheidung sollte eigentlich am Samstag fallen – jetzt wurde sie allerdings verschoben.

von Niklas Brühl  (nb)

Es ist ein weiteres überraschendes Kapitel in der Geschichte rund um die Oberbürgermeisterschaftskandidatur der Kölner CDU: Bei der Mitgliederversammlung am Samstag (30. November 2024), bei der der Kandidat eigentlich offiziell gewählt und verkündet werden sollte, wird es kein Ergebnis geben.

Gegen 11 Uhr stellte Parteichef Karl Mandl selbst den Antrag, die Wahl des CDU-Kandidaten zu verschieben. Die anwesenden Mitglieder in der Kölner Messe stimmten dem Antrag zu – hat Mandl sich verzockt?

Kölner CDU: OB-Kandidatenwahl verschoben

Denn es ist davon auszugehen, dass der Kölner CDU-Chef mit der riskanten Antragsstellung gehofft hatte, dass die 545 Mitglieder vor Ort diesem nicht zustimmen und ihm somit den Rücken stärken würden. Das war jedoch nicht der Fall.

Die Abstimmung fand nicht geheim, sondern per Handwahl statt – und das Ergebnis war eindeutig: An diesem Samstag wird der CDU-OB-Kandidat für die Wahl im kommenden Jahr nicht gewählt, dafür stimmte eine deutliche Mehrheit der CDU-Mitglieder.

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Ob Mandl sich nun bei einer weiteren Aufstellungsversammlung erneut als Kandidat bewirbt, beantwortete er kurz und knapp. Diese Frage stelle sich jetzt nicht, ließ Mandl verlauten. Neben ihm hatte sich bisher nur Hendrik Biergans angeschickt, ebenfalls für die Wahl des OB-Kandidaten der CDU zur Verfügung zu stehen.

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In der vergangenen Woche war Karl Mandl mit einer überraschend deutlichen Ansage in die Kritik geraten: „Ich möchte das Ratsbündnis gerne zeitnah beenden, die Gemeinsamkeiten sind mittlerweile abgearbeitet“, sagte Mandl. „Aufbruch und Erneuerung für Köln gehen nicht mit dieser grünen Partei.“ 2023 hatte Mandl noch gesagt, das Bündnis mit den Grünen und Volt sei für Christdemokraten eine Verpflichtung. Nun also die Kehrtwende.

Dieser Vorstoß sorgte für viel Wirbel, CDU-Polit-Größen wie Ex-OB Fritz Schramma, die Kölner Bundestagsabgeordnete Serap Gülerhat oder Wolfgang Bosbach äußerten sich. Teilweise gingen sie mit Mandl hart ins Gericht, teilweise erfuhr er jedoch auch Zustimmung. 20 von 24 stimmberechtigten Vorstandsmitgliedern forderten bereits vor der Mitgliederversammlung am Samstag eine Verschiebung der OB-Kandidatenwahl.