Die Eltern im Kölner Stadtteil Worringen machen sich Sorgen aufgrund der Schulwege ihrer Kinder. Sie formulieren klare Forderungen an die Stadt.
Kölner Eltern in SorgeFahrer rast mit über 100 km/h an Grundschule vorbei – klare Forderungen an die Stadt
Die schönste Zeit des Jahres für die Schülerinnen und Schüler endet in Köln in der kommenden Woche (20. August 2024) – dann sind die 44-tägigen Sommerferien nämlich vorbei. Dann heißt es wieder: früh aufstehen und den Weg zur Schule antreten.
Dass der Schulweg allerdings auch durchaus Gefahren mit sich bringen kann, weiß die „Elterninitiative für sichere Schulwege in Worringen“. Gemeinsam mit dem Bürgerverein Worringen hat die Initiative in den drei Wochen vor Ferienbeginn eine Geschwindigkeitsmesstafel in Schul-Nähe installiert, die neben positiven Effekten auch erschreckende Ergebnisse zutage förderte.
Kölner Eltern besorgt: Fahrer mit 103 km/h in 30er-Zone unterwegs
An den Grundschulen „An den Kaulen“ werden im kommenden Schuljahr so viele Kinder wie nie zuvor unterrichtet. „Die Grundschulen in Worringen platzen aus allen Nähten, und ab den Herbstferien wird ein neuer Schulstandort in Modulbauten an der Bolligstraße eingerichtet. Dies erhöht den Druck auf die Verkehrsinfrastruktur erheblich“, heißt es vonseiten der Eltern-Initiative.
Zusätzlich würde das massive Verkehrsaufkommen durch die sogenannten „Elterntaxis“ für gefährliche Situationen vor den Schulen führen.
Aber was kam bei den Geschwindigkeitsmessungen vor den Grundschulen heraus? In den drei Wochen wurden in der 30er-Zone über 19.000 Geschwindigkeitsverstöße registriert. Der traurige Spitzenreiter war ein Verkehrsteilnehmer, der mit einer Geschwindigkeit von 103 Kilometern pro Stunde, also mit 73 km/h zu schnell unterwegs war. Innerhalb der Schulzeiten wurde ein Fahrzeug mit 66 km/h registriert.
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Bei den gesammelten Verstößen sei laut der Worringer Eltern-Initiative ein potenzielles Bußgeld von 695.880 Euro zusammengekommen, außerdem hätte es 52 Fahrverbote gehagelt. „Diese Zahlen verdeutlichen das erhebliche Sicherheitsrisiko für die Schülerinnen und Schüler auf ihrem Schulweg“, heißt es dazu.
Allerdings habe es trotzdem auch positive Effekte gegeben: „In die Richtung, in welche die Messtafel die aktuelle Geschwindigkeit anzeigte, waren die Überschreitungen nicht so stark und häufig wie in die andere Richtung.“ Allerdings wendet sich die Eltern-Initiative nun mit klaren Forderungen an die Stadt Köln.
Schulweg in Kölner Veedel: Eltern mit klaren Forderungen an die Stadt
In einer Mitteilung heißt es: „Mit der bevorstehenden Sperrung der B9 wird das Verkehrsaufkommen auf den umliegenden Routen weiter zunehmen. Ein durchdachtes Verkehrskonzept ist dringend erforderlich, um das Chaos zu bewältigen und die Sicherheit der Schulkinder zu gewährleisten. Wir fordern die Stadt auf, unverzüglich Schulstraßen einzurichten und präventive Maßnahmen zu ergreifen.“
Besonders unverständlich sei außerdem, dass die Stadt sogar Schutzmaßnahmen auf der Straße „An den Kaulen“ zurückgebaut habe: „Erhöhte Querungshilfen an vier Stellen und Straßenpiktogramme vor der Schule wurden entfernt. Diese Maßnahmen hätten das Problem nicht vollständig gelöst, aber das Nichthandeln der Stadt wird dadurch deutlich. Die Stadt rechtfertigt dies derweil mit vollen Schreibtischen und fadenscheinigen Argumenten, wie dass die Straßenmarkierungen eine zu hohe Gefahr für Radfahrerinnen und Radfahrer darstellen würden.“
Die Geschwindigkeitsmesstafel soll zum Schulbeginn in der kommenden Woche erneut aufgehängt werden, heißt es vonseiten der Eltern-Initiative – „um weiterhin auf die gefährlichen Geschwindigkeitsüberschreitungen aufmerksam zu machen und die Sicherheit der Schulkinder zu erhöhen.“