Kölsche ErfolgsstoryColonia Spezialfahrzeuge feiert 70. Geburtstag

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Was Colonia alles kann: Showeinlage zum Geburtstag, der jetzt am Wochenende gefeiert wird.
Köln – Sieben Jahrzehnte Colonia Spezialfahrzeuge – eine echte kölsche Erfolgsstory feiert Geburtstag!
Mit seinen rot-weißen Fahrzeugen gehört das Familienunternehmen zum Stadtbild und kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Inklusive eines hollywoodreifen Auftakts...

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Geschäftsführer Frank Schönges und Prokurist Erich Bork vor dem größten der Kräne.
In den 40er Jahren vergrub Gottfried Schönges seine Citroën-Droschke im Keller, um sie vor den Fliegerangriffen im Zweiten Weltkrieg zu schützen.
Mit Erfolg! 1945 war der damals 34-Jährige, der zuvor in der Karosseriebau-Firma seines Stiefvaters gearbeitet hatte, einer von wenigen Kölnern mit Auto.
Dank seines geretteten Citroën konnte Schönges Taxi-Fahrten anbieten und wenig später, mit einem eigens umgebauten Opel Blitz, auch abschleppen – der Beginn von Colonia Spezialfahrzeuge.
70 Jahre später sitzt die mittlerweile dritte Generation in der Zentrale des Familienunternehmens am Butzweilerhof.
Mit Frank Schönges führt ein Enkel des Gründers die Geschäfte des Betriebs, für den heute 240 Mitarbeiter tätig sind.„Das Unternehmen hat immer versucht, die richtigen Antworten auf die Bedürfnisse der Zeit zu finden. So konnten wir weiter wachsen“, erklärt er den Erfolg.

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Da simmer dabei: der Bau der Kölnarena – natürlich mit Colonia-Kränen.
Gewachsen sind auch die Aufträge: In Köln war Colonia unter anderem am Bau der Arena und des Stadions beteiligt.
Sogar die Fußball-Tempel in Gladbach, Leverkusen und Düsseldorf haben rot-weiße Wurzeln.
Außerdem wurden TV-Produktionen wie „Cobra 11“ und das „Dschungelcamp“ unterstützt.
Das Firmengelände in Ossendorf lernen viele Kölner auf unfreiwillige Art und Weise kennen – wenn sie ihr abgeschlepptes Auto abholen! Rund 25000 Abschleppfahrten unternimmt Colonia jedes Jahr, gut ein Drittel der ganzen Stadt.
Dabei macht dieses Standbein nur noch einen Bruchteil des Jahresumsatzes von rund 25 Millionen Euro aus. Kranarbeiten und Schwertransporte haben im Laufe der Zeit an Bedeutung gewonnen.

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Lkw-Mechaniker Marco Sauer steigt in eines der Abschleppfahrzeuge.
Der ganze Stolz des Unternehmens ist ein rekordverdächtiger Fuhrpark, angeführt von einem Mega-Kran, der 750 Tonnen in die Höhe heben kann.
Und was wünscht sich ein Betrieb, der scheinbar schon alles kann, zum Geburtstag?
„Dass sich die Stadt ähnlich stark mit uns identifiziert, wie wir mit ihr“, meint Prokurist Erich Bork.
Denn in Köln zu arbeiten ist für Colonia nicht immer leicht: Allein drei Viertel der Fahrzeuge sind zu schwer für die maroden Rhein-Brücken.
Bergungsarbeiten gehören zum Alltag

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Beim Zugunglück von Brühl im Jahr 2000 kamen neun Menschen ums Leben. Colonia übernahm die Bergung.
Wenn die Notärzte ihren Dienst verrichtet haben, sind oft die Colonia-Männer an der Reihe. Gut zweimal pro Woche rücken Kräne aus, um an Unfallstellen für Ordnung zu sorge.
„Die Firma hat seit jeher einen Nothilfegedanken“, erklärt Matthias Weber, kaufmännischer Betriebsleiter.
Und das 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr. Den Fahrern bieten sich bei solchen Einsätzen oft dramatische Bilder.
„Das ist ein ganz sensibles Thema bei uns. Zu Bergungen schicken wir natürlich nur erfahrene Mitarbeiter“, so Weber. Mit diesen finden auch gezielte Schulungen statt, die helfen sollen, das Gesehene zu verarbeiten.