Eigentümer hat Großes vorWird Friesenplatz zum Riesenplatz?
Köln – Ein supermodernes schickes Hochhaus, auf Topstandard in Sachen Ökologie und Nachhaltigkeit. Ein Wolkenkratzer auf Weltklasse-Niveau, im Herzen Kölns am Friesenplatz. Ein Pendant zum fast 20 Jahre alten und 55 Meter hohen Foster-Bau („Ring Karree“) gegenüber, ein Bauwerk für die Zukunft. So etwa sehen die Visionen des Eigentümers Michael Kunz (50) aus, der mit dem Firmenkonsortium aus „Proximus Real Estate AG“ und der Hamburger „Quantum Immobilien AG“ neben vielen anderen Immobilien am Friesenplatz auch das markante Eckgrundstück („Hohenzollernring 62“) vor einem Jahr erworben hat und jetzt entwickeln will.
Köln: Hochhaus am Friesenplatz wäre Chance für die Ringe
„Ein neues Hochhaus an diesem Standort wäre eine einmalige Chance“, sagt Kunz über die Alternative zum rostbraunen Zehn-Etagen-Klotz (Ex-Versicherungsbüros), der 50 Jahre alt ist und seit zwölf Jahren leer steht. Nicht genug: Nach der Insolvenz von „Innovation Strauss“ vor zwei Jahren wurde der überdachte Eingangsbereich zum sozialen Brennpunkt. Immer wieder Zoff, Suff, Gestank und Taubendreck. 10.000 Quadratmeter Top-City-Lage verrotten. Das alarmiert auch City-Bezirksbürgermeister Andreas Hupke (69, Grüne): „Es kann nur im Sinne Kölns sein, dass sich an dieser prominenten Ecke etwas tut. Diese Immobilie muss entwickelt werden“, fordert er im EXPRESS.
Hochhaus am Friesenplatz: Abriss, Neubau, Umbau?
Zur Wahl stehen zwei Möglichkeiten: Abriss und Neubau oder die sogenannte „Revitalisierung“, also das Haus als solches im Gerüst stehen lassen und innen und außen komplett sanieren. Egal, ob Neubau oder Umbau – dem Vernehmen nach geht es um Investitionskosten von bis zu 100 Millionen Euro. Kunz lässt eine Machbarkeitsstudie erstellen und will jetzt mit seinen Ideen an die Stadtverwaltung herantreten: „Für Köln als internationale Metropole wäre ich natürlich für einen Neubau. Besonders wo jetzt Themen wie Klimaschutz, energetische Bauweise und Barrierefreiheit unabdingbar sind.“
Köln: Höhenkonzept gegen Hochhaus
Andreas Hupke verweist auf das „Höhenkonzept für die linksrheinische Innenstadt“, das bei Neubauten eine maximale Traufhöhe von 22,50 Metern vorsieht und insofern alle Hochhauspläne zum Einsturz bringt. „Allerdings können dort auch Ausnahmen gemacht werden“, so Hupke. „Ein neues Hochhaus in der City wäre aber ein Dammbruch.“