An einer Kölner Grundschule besteht in Sachen Instandhaltung äußerster Notstand. Hier wurde seit den 70er-Jahren keine Sanierung mehr vorgenommen. Ein Zustand, der für Kinder, Eltern und Lehrer unvertretbar ist.
Keine Lösung in SichtMarode Kölner Grundschule seit den 70ern nicht mehr saniert - Stadt äußert sich
Etwa 190 Schülerinnen und Schüler besuchen aktuell die Sternsinger-Grundschule im Kölner Stadtteil Longerich. Für all diese Kinder wünscht sich der Elternförderverein eine intakte Schule, in der die Kleinen ihrem Bildungsweg nachgehen können.
Dem Förderverein platzt jedoch allmählich der Kragen: Zahlreiche Mängel und Schäden am Gebäude und fehlende Kapazitäten in Sachen „Offene Ganztagsschule“ (OGTS) sind nicht erst seit gestern Teil des Schicksals der Schule, sondern bereits seit gut 50 Jahren.
Kölner Grundschule: Gebäude seit den 70ern nicht mehr saniert
Julia König ist Vorsitzende des Elternfördervereins in der Sternsinger-Grundschule. Gegenüber EXPRESS.de erzählt sie, dass der Frust über die Sachlage der Schule immer mehr verstärkt.
So gibt es auf dem Longericher Schulgelände beispielsweise Räume und Flure, die zur Instandhaltung Wandanstriche benötigen, die jedoch nicht von der Stadt Köln freigegeben werden. Es soll jährlich Hausbegehungen von Gutachtern geben, bei denen die ein oder anderen Mängel und Baustellen an der Schule zwar kontrolliert werden, aber dennoch wird die Schule vertröstet.
Meist sei die Rede davon, dass sich künftig etwas tun wird, doch eine umfassende Sanierung hat die Sternsinger-Grundschule zuletzt in den 70er-Jahren bekommen, wie Frau König gegenüber EXPRESS.de erwähnte.
So ist zu Zeiten höherer Corona-Inzidenzzahlen in Köln beispielsweise die Heizung für mehrere Monate ausgefallen, sodass Schülerinnen und Schüler nicht vor Ort unterrichtet werden konnten. Erst Monate später wurden die Heizungen auf dem Schulgelände im Jahr 2022 ausgetauscht.
Da viele Schülerinnen und Schüler das OGTS-Angebot nutzen, werden am Tag etwa 160 Mahlzeiten in der Schulküche zubereitet. „Die ist aber für das, was sie hergeben soll, viel zu klein. Es ist im Prinzip überhaupt nicht möglich, in einer solchen Miniküche so viele Kinder zeitgleich zu versorgen“, so Julia König.
Sternsinger-Schule in Köln: Hof-Ausstattung musste durch Fördergelder aufgehübscht werden
Auch das Grundstück um die Schule herum lässt in vielerlei Hinsicht zu wünschen übrig, denn da wo nun zwar Hofbegrünung und ein Seilgarten für die Pausen der Kinder ist, wäre eigentlich nur Teerfläche. Die Ausstattung des Hofs wurde schließlich mithilfe von Fördergeldern und Elternspenden errichtet.
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Der Sanierungsbedarf der Sternsinger-Grundschule ist auch bei der Stadtverwaltung bekannt, wie uns eine Sprecherin der Stadt Köln nach EXPRESS.de-Anfrage mitteilte. Das gilt ebenso für die nicht mehr ausreichenden räumlichen Möglichkeiten der OGTS.
„Die Grundschule ist für eine Generalinstandsetzung vorgesehen. Der Stadtrat hat diesbezüglich beschlossen, die Sternsinger-Grundschule so zu kategorisieren, dass für diese Maßnahmen, die aus baufachlicher Sicht in den nächsten 10 Jahren einen Baubeginn erfordern, notwendig sind“, meldete die Stadt Köln-Sprecherin.
Entsprechend ist die Sachlage der Schule noch nicht bei der Gebäudewirtschaft personalisiert. Die Stadt betont, die Heizungsanlage der Schule vollständig erneuert und für ihre Funktionsfähigkeit gesorgt zu haben.
Dennoch ist es von besonderer Wichtigkeit, auch ein Augenmerk auf die vielen weiteren einschränkenden Mängel der Grundschule zu richten. EXPRESS.de bleibt an dem Fall dran.