„Hunde-Hölle“Tiere verwahrlost, abgemagert oder tot: Bald steht Kölner Paar vor dem Richter

Ein Hund mit verfilztem Fell hockt inmitten von Müll und Dreck.

Abgemagert, das Fell völlig verfilzt: So fanden die Tierschützerinnen und -schützer einen der Hunde inmitten von Dreck und Müll.

Der Anblick der verwahrlosten Hunde waren schockierend. Jetzt wird sich das Halterpaar vor Gericht verantworten müssen.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Die völlig verwahrlosten Hunde, die Anfang des Jahres in Köln von einem vermüllten Grundstück gerettet wurden: Jetzt ist Anklage gegen das Halter-Paar (65, 72) wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz erhoben worden!

Es geht um 28 Fälle durch Unterlassen. Das erklärte Alexander Kilimann von der Staatsanwaltschaft Dortmund, wo die Zentralstelle für die Verfolgung von Umweltkriminalität sitzt, am Freitag (16. August 2024) gegenüber EXPRESS.de.

Kölner Hunde-Hölle: Halterpaar steht demnächst vor Gericht

Die Beschuldigten hatten die Hunde inmitten von Fäkalien, Dreck und Tierkadavern hausen lassen. Laut Kilimann haben sich beide nicht zu den Vorwürfen geäußert. Der Prozess wird demnächst vor dem Kölner Amtsgericht stattfinden.

Die Ermittlungen hatten sich schwierig gestaltet, da lange Zeit unklar war, wo sich das beschuldigte Paar aufhält. Die beiden hatten das Grundstück am Alten Deutzer Postweg von der Stadt gepachtet und sollen zeitweise selbst dort gewohnt haben. Auf dem Gelände befand sich unter anderem ein vor Dreck stehender Wohnwagen.

Ein veterinärmedizinisches Gutachten, dessen Auswertungsergebnis Mitte Juli vorlag, zeigte, was den Hunden angetan wurde.

Bereits die Schilderungen des Teams der Porzer Tierrettung bei Betreten der „Hunde-Hölle“ am Abend des 14. Januars 2024 ließ das Grauen erahnen. „Als wir das Gelände betraten, verschlug es uns die Sprache und den Atem. Extremst verwahrloste Hunde, wohin man schaute ... in Holzverschlägen, alten Wohnwagen, in einem ausrangierten Bus ... und überall knöcheltiefe Fäkalien“, hieß es.

Die Retter und Retterinnen fanden auch zahlreiche Tierkadaver, darunter verendete Hundewelpen. Die überlebenden Hunde, klapperdürr und mit verfilztem Fell, wurden auf Tierheime verteilt, wo sie gepflegt und liebevoll aufgepäppelt wurden. Viele von ihnen haben inzwischen ein neues Zuhause gefunden.

Die Stadt Köln hat den Pachtvertrag mit dem beschuldigten Paar bereits vor einigen Monaten gekündigt und die Räumung des Geländes beauftragt.