Corona-Impfung „für alle“Aus für das Kölner Impfzentrum? Wie die KVNO jetzt plant

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Noch ist der Impfstoff knapp, aber wie geht es nach der Aufhebung der Priorisierung mit dem Kölner Impfzentrum weiter? Hier ein Foto aus dem April 2021.

von Madeline Jäger  (mj)

Köln – Der Ansturm auf die Corona-Impfungen bei den Kölner Hausärzten und in den Facharztpraxen ist groß. Noch haben die Praxen und Betriebsärzte lange Wartelisten, aber nur wenig Impfstoff. Könnte das Impfzentrum nach der Aufhebung der Priorisierung nun ebenfalls Impftermine für „alle Kölner“ zur Verfügung stellen? EXPRESS hat sich bei der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) umgehört, ob nun „alle“ für den Sommer zumindest schon Termine buchen können.

  1. Corona-Erstimpfungen aktuell nur in Arztpraxen möglich
  2. Wann können sich „alle Kölner“ im Impfzentrum impfen lassen?
  3. Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) erklärt aktuelle Lage

Köln: Mehr als 500.000 Menschen mit Erstimpfung versorgt

Laut der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) haben in Köln bereits 545.916 Erstimpfungen stattgefunden. Doch nach der Aufhebung der Priorisierung fragen sich gerade vor allem junge Kölner, die noch keinen Termin einer Arztpraxis bekommen haben, ob und wann sie im Impfzentrum geimpft werden könnten.

Momentan sieht das allerdings noch schlecht aus! Im Juni sind wegen des Impfstoff-Mangels nur Zweitimpfungen geplant. Doch können impfinteressierte Kölner sich jetzt zumindest schon für Impftermine im Juli anmelden?

KVNO: „Noch unklar, welche Rolle KVNO zukünftig einnehmen wird“

„Eine Registrierung allgemein impfwilliger Bürger auf unserem Buchungsportal würde aktuell noch keinen wirklichen Sinn machen. Denn derzeit ist noch nicht klar, welche Rolle die KVNO künftig bei der Terminvergabe unter den Vorzeichen des Priorisierungsentfalls für Impfungen in den hiesigen Zentren einnehmen wird“, erklärt KVNO-Pressesprecher Christopher Schneider auf EXPRESS-Anfrage.

Corona-Impfung für „alle“ im Impfzentrum? Dazu müsste Land NRW Erlass neu regeln

Und: „Grundsätzlich bestimmt das Land, welche Personengruppen in den kommunalen bzw. landesweiten Zentren geimpft werden. Ob über die KV in Zukunft – sofern auch entsprechende Mengen an Impfstoff verfügbar sind – „jeder/jede“ Impftermine für ein Zentrum buchen kann, müsste daher das NRW-Gesundheitsministerium per Erlass neu regeln. Ob und wann dies geplant ist, entzieht sich derzeit aber unserer Kenntnis“, so Schneider weiter.

Corona-Impfungen „für alle“ im Kölner Impfzentrum noch nicht absehbar

Das NRW-Gesundheitsministerium (MAGS) verweist auf EXPRESS-Nachfrage lediglich auf eine aktuelle Mitteilung.

In der heißt es: „Sobald wieder ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, werden wir auch wieder Termine für Erstimpfungen freigeben. Wir beobachten die Impfzahlen daher jeden Tag sehr genau. Ob wir im Laufe des Junis gezielt bestimmten Personengruppen ein Sonderimpfangebot über die Impfzentren machen können, steht derzeit noch nicht fest“, so NRW-Gesundheitsminister Karl Josef Laumann dazu.

Ob im Sommer „alle Kölner“ einen Termin im Impfzentrum buchen können, sei somit von den nächsten Wochen und neuen Impfstoff-Lieferungen abhängig.

Köln: Wann schließt das Impfzentrum?

Auch dazu, wann das Kölner Impfzentrum schließen könnte, macht das NRW-Gesundheitsministerium (MAGS) noch keine genauen Angaben. Klar ist aber, wann die Finanzierung vorerst ausläuft.

„Grundsätzlich teilen sich Bund und Land die Kosten für die Impfzentren. Deren Finanzierung und die der mobilen Teams in Nordrhein-Westfalen werden mindestens bis zum 30. September 2021 durch das Land beziehungsweise den Bund getragen“, so eine Ministeriumssprecherin. Im EXPRESS-Interview sagte Krisenstabsleiterin Andrea Blome, dass nach September 2021 ein neuer Ort für das Kölner Impfzentrum denkbar wäre.

KVNO: Kölner sollen Geduld aufbringen und sich weiterhin nur bei Arztpraxen melden

Unterdessen bittet die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) die Kölner Bürger noch um ausreichend Durchhaltevermögen, bis alle diese Fragen zum Impfzentrum geklärt sind.

„Impfinteressierte sollten in diesen Tagen noch etwas Geduld aufbringen und etwa Mitte/Ende Juni einmal bei ihrem Haus- oder Facharzt eine Impfmöglichkeit erfragen. Der ärztlichen Empfehlung für einen Impfstoff – entweder Astra, Johnson&Johnson oder Biontech – sollte dabei grundsätzlich Vertrauen geschenkt werden“, appelliert der KVNO-Sprecher.