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Schlägerei nach AbpfiffNach Vorfall bei Kölner Kreisliga-Spiel – jetzt äußert sich der beschuldigte Klub

Fußballspieler streiten sich auf dem Platz.

Nach einem Spiel in der Kölner Kreisliga B ist es am Sonntag (27. Oktober 2024) zu einer Schlägerei gekommen. Das Symbolfoto wurde am 25. März 2022 in Bochum aufgenommen.

Nach einem Kölner Kreisligaspiel ist es am vergangenen Sonntag zu unschönen und brutalen Szenen gekommen.

von Niklas Brühl  (nb)

Es war ein überraschendes Ergebnis, dass die zweite Mannschaft der Spielvereinigung Rheindörfer Nord am vergangenen Sonntag (27. Oktober 2024) in der Kölner Kreisliga B einfahren konnte. Im Heimspiel gegen die favorisierte Zweitvertretung von Borussia Kalk setzte sich das Team von Trainer Eric Boissy überraschend mit 6:3 durch.

Überraschend deswegen, da die Rheindörfer zuvor vier Spiele in Folge nicht gewinnen konnten und die Kalker auf Tabellenplatz zwei so richtig im Aufstiegsrennen mitmischen. Der Sieg der Rheindörfer wurde im Nachhinein jedoch von unschönen (Jagd-)Szenen überschattet – es flogen Beleidigungen und Fäuste.

Kölner Kreisligaspiel von brutalen Jagdszenen überschattet

Das vorentscheidende 5:3 erzielte die Spielvereinigung in der 89. Minute, das 6:3 in der Nachspielzeit. Es war also ein enges Duell, das bereits über die gesamten 90 Minuten hitzig war. „Man hat gemerkt, dass etwas in der Luft liegt. Die Kalker waren sehr aggressiv und auch verbal ziemlich aufbrausend“, sagt Eric Boissy, Trainer der zweiten Mannschaft der Rheindörfer.

In einem Video, das EXPRESS.de vorliegt, ist beispielsweise zu hören, wie kurz nach dem Treffer zum 5:3 ein gut hörbares „Hurensohn Schiri“ über den Kunstrasenplatz am Ivenshofweg schallte. In dem Videoausschnitt ist dann außerdem zu sehen, wie kurz nach Abpfiff die Situation eskaliert.

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Ein Spieler der Rheindörfer scheint kurz mit einem Kalker zu sprechen, danach fängt eine Schubserei mit zahlreichen Beteiligten beider Mannschaften und auch von unbeteiligten Zuschauern an. Die Jagdszenen erstrecken sich daraufhin von der Auswechselbank einmal quer über den Platz bis zu den Umkleidekabinen – Szenen, die im Amateurfußball nichts zu suchen haben.

„Ein Spieler von uns wurde über das gesamte Spiel hinweg von den Kalkern aufs Übelste beleidigt. Nach dem Spiel ist er zu ihnen hingegangen und meinte, dass sie mal den Ball flach halten sollten, da es immer noch nur ein Spiel ist. Daraufhin kamen wieder Beleidigungen in Richtung meines Spielers und die unrühmlichen Szenen nahmen ihren Lauf“, sagt Eric Boissy gegenüber EXPRESS.de.

Der betroffene Spieler der Rheindörfer habe mehrere Faustschläge abbekommen, auch weitere Spieler seien körperlich angegangen worden, sagt Trainer Boissy: „So etwas hat auf einem Fußballplatz nichts zu suchen und das ist für mich auch ein absolutes Tabu. Ich kann Auseinandersetzungen auf dieser Art und Gewalt überhaupt nicht ausstehen. Unser betroffener Spieler ist ein feiner Kerl, den das Ganze extrem mitgenommen hat.“

Boissy habe mit seiner Mannschaft bereits kurz nach dem Spiel über den Vorfall gesprochen – auch unter der Woche im Training soll das Geschehen noch einmal aufgearbeitet werden. Die Spieler beider Mannschaften, die für den Eklat sorgten, haben sich laut Aussagen des Trainers die Hand gereicht, als sich die Gemüter allmählich abgekühlt hatten.

„Trotzdem darf so etwas natürlich nicht unter den Tisch gekehrt werden. Bei unserem Rückspiel in Kalk ist das mit Sicherheit immer noch in den Köpfen vieler Beteiligten.“ Deshalb strebe der Verein an, einen neutralen Austragungsort beim Verband zu erwirken, sagt Eric Boissy: „Da auch viele Zuschauer bei den Tumulten dabei waren, wäre es glaube ich nicht förderlich, wenn wir das Rückspiel auf dem Kalker Platz austragen. Dafür ist am Sonntag dann leider doch zu viel passiert.“

Vorfall in Kölner Kreisliga: Präsident von Kalk äußert sich

Die Verantwortlichen des SC Borussia Kalk haben sich zwei Tage nach der Veröffentlichung des EXPRESS.de-Artikels doch noch zu den Vorwürfen geäußert. Präsident Salvatore Saporito sagt: „Seit wir vor einigen Spielzeiten bei Borussia Kalk umfangreiche Maßnahmen ergriffen haben, um bei Spielen und insbesondere unseren Heimspielen Vorfälle dieser Art zu unterbinden, sind solche Vorkommnisse in Kalk kein Thema mehr. Wir haben bei Heimspieltagen Ordner, sperren Bereiche hinter den Ersatzbänken bei den Trainern für Zuschauerinnen und Zuschauer jedweder Art ab und lenken diese auf andere Teile unserer weiträumigen Anlage. Wie das funktioniert, können zahlreiche Gastmannschaften, Schiedsrichter und neutrale Sportfreunde aus deren Sicht ebenso bestätigen.“

Und weiter: „Wir stellen immer den Fußball in den Mittelpunkt und haben keine Akzeptanz für andersartige Vorkommnisse. So haben wir sehr erfolgreich mit dem Fußballkreis Köln vor zwei Spielzeiten auch Maßnahmen besprochen, diese illustriert und konsequent umgesetzt. Sie zeigen damit Wirkung.“

Auf anderen Plätzen werde dies jedoch nicht so konsequent umgesetzt, sagt der Kalker Präsident weiter: „Was wir aber Sonntag für Sonntag beobachten ist, dass dort, wo wir zu Gast sind, solche Maßnahmen – geschweige denn Ordner oder ähnliches – nicht vorhanden sind. Im Gegenteil, wenn wir darauf hinweisen, dass es außerhalb des Platzes zu unruhigen Szenen kommt – von wem auch immer – werden wir belächelt und sollen ‚uns um unsere Sachen kümmern‘. Dies war am Sonntag auch bei den Rheindörfern der Fall; mit denen wir nie Problem hatten in der Vergangenheit.“

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Daher betone der Präsident der Kalker aufs Außerordentlichste, dass das Spiel am Sonntag ordnungsgemäß zu Ende gegangen sei. Weder Schiedsrichter noch die Spieler von den Rheindörfern seien in irgendeiner Form angegangen worden und ein Spielabbruch sei zu keinem Zeitpunkt ein Thema gewesen. „Es war ein normales Spiel“, sagt Salvatore Saporito.

„Allerdings und dies irritierte uns, wechselte der Trainer der Rheindörfer in der zweiten Halbzeit einen Spieler ein, der unsere Spieler zuvor exakt fünfmal massiv beleidigt hatte, was zu Unruhe bei uns führte. Rheindörfer war ja auch schon der klare Sieger kurz vor Ende der Partie.“ Diesen betroffenen Spieler habe der gegnerische Trainer dann mit den Worten „sowas tolerieren wir nicht und was soll das“ auch schnell wieder ausgewechselt.

Der Präsident erklärt, wie es nach Spielabpfiff dann zu den unschönen Szenen kam: „Kurz danach war das Spiel vorbei und der besagte Spieler lief auf das Feld, posierte mit Gesten und beleidigte quasi alle unsere Spieler und vor allem die Zuschauer von Borussia Kalk, die ihn aufforderten das zu unterlassen. Er verwendete dann türkische Beleidigungen der übelsten Art gegen unsere ebenfalls türkischen Zuschauer, die dann zu den unrühmlichen Szenen geführt haben.“

Daher weise er ganz konkret auf diese massiven Provokationen hin – die jedoch weder eine Entschuldigung noch ein Verständnis für die nachfolgenden Vorkommnisse darstellen sollen, so der Präsident weiter. „Wir ziehen unsere Lehren aus den Vorkommnissen und werden unsere eigenen Maßnahmen verschärfen. Dennoch weisen wir darauf hin, dass es ohne diese Beleidigung und unnötige Aktion des genannten Spielers niemals zu diesem Thema gekommen wäre.“