Er war der Bösewicht bei Angelina JolieKölner Mark Zak hat wichtiges Anliegen: „Kommen zu kurz“

Mark Zak auf einer Deutschland-Filmpremiere im Jahr 2018 in Berlin.

Mark Zak spielt sonst oft den Bösewicht, wie in „The Tourist“ mit Angelina Jolie – jetzt darf der Kölner aber als „Guter“ ran. Das Foto wurde 2018 aufgenommen.

Der Kölner Schauspieler Mark Zak ist abonniert auf die eher „bösewichtigen“ Rollen, jetzt spielt er in der ARD einen Feuerwehrmann. Wir haben mit ihm gesprochen.

von Alexandra Miebach  (mie)

Er spielt oft den Bösewicht – u. a. den russischen Geschäftsmann Juri Petrov in der ARD-Serie „Rote Rosen“, oder den Gangster Shigalyov in „The Tourist“ an der Seite von Angelina Jolie (48) und Johnny Depp (60).

In der neuen Serie „Die Notärztin“ (ab 13. Februar immer dienstags, 20.15 Uhr, im Ersten – und jetzt schon in der ARD-Mediathek) schlüpft der Kölner Schauspieler Mark Zak (64) in eine ganz andere Rolle: die des väterlichen Feuerwehrmannes Pio.

Mark Zak: Rolle als Feuerwehrmann hat dem Kölner viel abverlangt

„Die Zuschauer dürfen sich bei der Serie auf viele emotionale, bewegende Geschichten freuen“, erzählt der 64-Jährige im Gespräch mit EXPRESS.de. Seine Rolle Pio ist Staffelführer bei der Feuerwehr, steht kurz vor der Rente.

„Harte Schale, weicher Kern“, das beschreibe ihn sehr gut, findet Zak. Pio habe „das Herz am rechten Fleck und ihm ist ganz wichtig, dass die Mannschaft funktioniert.“

Ob Mark Zak im echten Leben schon mal Zivilcourage gezeigt hat? „Zivilcourage würde ich das nicht nennen, aber ich habe vor vielen Jahren auf Mallorca einen Mann gesehen, der kurz vor dem Ertrinken war. Ich bin nicht selbst hinterhergesprungen – ich bin ja kein Rettungsschwimmer – aber ich habe Hilfe geholt und der Mann konnte gerettet werden“, sagt der Schauspieler.

Wichtig sei, sich und andere nicht in Gefahr zu bringen, um den Helden zu spielen, sondern „mit Verstand und Vernunft an die Sache ranzugehen“ und qualifizierte Hilfe zu holen.

Mark Zak in „Die Notärztin“

Einsatz für Mark Zak in der Serie „Die Notärztin“ (ARD, ab Dienstag, 13. Februar 2024; 20.15 Uhr).

Nimmt er von den Dreharbeiten etwas mit? „Ich habe riesigen Respekt vor der Feuerwehr – jetzt noch mehr als zuvor. Wir haben in echten Anzügen gedreht, die sind wirklich schwer, wasser- und luftdicht, dazu Stiefel und einen Helm. Die Hitze im Sommer, Treppen rauf, Treppen runter – ich bin an meine körperlichen Grenzen gestoßen.“

Dazu die bedrückende Erkenntnis: „Zu den Gefahren, in die sich Rettungskräfte begeben, kommt die Respektlosigkeit und die Erniedrigungen, denen sie oft ausgesetzt sind. Das ist unglaublich. Sie werden am Einsatzort behindert, bespuckt. Das wird auch in der Serie thematisiert.“

Mark Zak: „Wir müssen wieder mehr zusammenhalten“

Zak gibt zu bedenken: „Ich habe das Gefühl, dass Solidarität, Mitgefühl und Teamgeist in unserer Gesellschaft zu kurz kommen. Hass und Spaltung sind allgegenwärtig. Deswegen ist die Serie auch so wichtig. Sie soll zeigen, wie bedeutend es ist, dass wir wieder mehr zusammenhalten.“

Viele Kinder träumen von einer Karriere bei der Feuerwehr. Mark Zak in seiner Kindheit auch? „Als Kind wollte ich Kosmonaut oder Seemann werden, später Fußballspieler. Ich komme ja noch aus der sowjetischen Ukraine, da war Feuerwehrmann nicht so angesagt, soweit ich mich erinnern kann. Es gab damals auch keine Feuerwehrautos zum Spielen. Im russischen Imperium, damals wie auch verstärkt jetzt, ging es weniger darum, Menschen zu retten, sondern mehr darum, Gewalt und Macht auszuüben.“

Mit 15 kam Zak nach Deutschland. „Köln ist für mich die toleranteste Stadt in Deutschland“, sagt er. „Hier gilt: Jeder Jeck ist anders.“ Ob er selbst jeck ist? „Als junger Mensch habe ich sehr gerne Karneval gefeiert. Das blieb so, bis ich Mitte 20 war. Dann habe ich im Ausland gelebt. Später habe ich mit meinen Kindern z. B. die Veedelszüge besucht. Aber in die Kneipen gehen oder mich verkleiden, mache ich heute nicht mehr. Als Schauspieler verkleidet man sich ja oft genug.“ Einmol Prinz zo sin, das fände er aber auch heute noch toll: „Diese Ehre würde ich nicht ablehnen.“